Sprungmarken
21.06.2011

Historische Schätze erleben

Die Ada-Handschrift ist eines der Schmuckstücke in der Stadtbibliothek. In Zukunft können Besucher sie und andere außergewöhnliche Exponate im Rahmen einer Führung bewundern.Foto: Stadtbibliothek, Anja Runkel
Die Ada-Handschrift ist eines der Schmuckstücke in der Stadtbibliothek. In Zukunft können Besucher sie und andere außergewöhnliche Exponate im Rahmen einer Führung bewundern.Foto: Stadtbibliothek, Anja Runkel
Der Stadtrat hat der Anschaffung eines multimedialen Führungssystems sowie eines Hochleistungsscanners für die Stadtbibliothek an der Weberbach mit einer Gegenstimme (Die Linke) zugestimmt. Kurzfristig sollen mit den Investitionen die kulturellen Schätze der Bibliothek und des Archivs stärker in den öffentlichen Fokus gerückt werden.

Geplant ist, eine dauerhafte Führung zu den hochkarätigen Exponaten, wie dem „Codex Egberti“ oder der „Trierer Apokalypse“, in die so genannte „Schatzkammer“ der Stadtbibliothek zu realisieren. Um insbesondere junge Nutzer, Schulklassen und Touristengruppen zu erreichen, wird in ein rund 50.000 Euro teures Besucherführungssystem investiert, das audiovisuelle Führungen in verschiedenen Sprachen ermöglicht. Mithilfe von handygroßen, tragbaren Geräten  bekommt der Nutzer zahlreiche Informationen zu den Ausstellungsstücken angezeigt und kann ergänzend Videos und Bilder abrufen.

Um diese digitalen Informationen bereit stellen zu können, ist der Kauf eines Hochleistungsscanners notwendig. Das Hightech-Gerät kann Dokumente farbig und bis zur Größe DIN-A-1 einlesen und bietet damit den Vorteil, auch übergroße historische Urkunden aus dem Bestand digitalisieren zu können. Zudem wird die Stadtbibliothek unabhängiger, da kostbare Handschriften zur Erstellung von Sicherungskopien nicht mehr außer Haus gegeben werden müssen. Seit dem Einsturz des Stadtarchivs Köln im März 2009 ist für Bibliotheken und Archive die digitale Sicherung ihrer historischen Bestände zu einem wichtigen Thema geworden. Die Kosten des Scanners belaufen sich auf 80 000 Euro. Darüber hinaus soll im Rahmen der Ausstellung ein Bestandskatalog erstellt werden. Die Kosten dafür betragen rund 10 000 Euro.  Ziel ist, das Großprojekt bis zur Eröffnung der Heilig-Rock-Wallfahrt im April 2012 abzuschließen und in das Programm der Trierer Stadtführungen zu integrieren.