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10.01.2006

Herhof-Anlage wird übernommen

Zweckverband Regionale Abfallwirtschaft

Nach den Kreistagen Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm, Daun, Trier-Saarburg und dem Trierer Stadtrat hat nun auch der Zweckverband Regionale Abfallwirtschaft (RegAb) der Vergleichsvereinbarung mit den an dem Herhof-Vertrag beteiligten Parteien zugestimmt. Danach erhält der Zweckverband RegAb die durch die Nichterfüllung des Vertrages fällig gewordene Bürgschaft in voller Höhe. Die zwölf Millionen Euro werden zu etwa zwei Drittel bar ausgezahlt.

Für den Rest überträgt die E.ON Mittel AG als Rechtsnachfolger der Energie Aktiengesellschaft Mitteldeutschland (EAM), die ihrerseits 50 Prozent der Gesellschaftsanteile an der Herhof Trockenstabilat Anlage Region Trier GmbH & Co. KG hält, dem RegAb die zu 70 Prozent fertig gestellte Abfallbehandlungsanlage. Deren Wert wird nach einem vom Zweckverband RegAb in Auftrag gegebenen Gutachten auf rund 20 Millionen Euro beziffert.

Lastenfreie Übertragung

„E.ON überträgt uns die Anlage und das Grundstück lastenfrei. Sämtliche Verbindlichkeiten werden vor der Übertragung von den Altgesellschaftern ausgeräumt“, erklärt der bisherige Landrat Dr. Richard Groß im Anschluss an die nicht-öffentliche Sitzung, die er zum letzten Mal leitete. Er ging zum Jahresende in den Ruhestand. Sein Nachfolger als Verbandsvorsteher ist der Dauner Landrat Heinz Onnertz. Die Vergleichsvereinbarung soll mit allen Parteien schnellstmöglich notariell beurkundet werden. Außerdem muss jetzt umgehend erörtert werden, welches Verfahren für die gesetzlich vorgeschriebene Abfallvorbehandlung bei Verwendung der erworbenen Anlage angewandt werden soll. Für Eigentum und Betrieb sind öffentlich-rechtliche, rein private oder gemischte Gesellschaftsstrukturen denkbar. Vor- und Nachteile der Alternativen werden im Rahmen der Entscheidung über die weitere Vorgehensweise darzulegen sein.

Start im Herbst 2007 geplant

Einigkeit besteht bereits jetzt darin, dass die Anlage möglichst bald für die biologische Trocknung verwendet werden soll, um die bis September 2007 laufenden Verträge mit RWE und Remondis in möglichst geringem Umfang in Anspruch zu nehmen. „In dieser Zeit brauchen wir wenigstens nicht die Vorbehandlungskosten für das im Müll enthaltene Wasser zu zahlen, was bei 224 Euro pro Tonne mächtig zu Buche schlägt“, so der scheidende Verbandsvorsteher. Für Geschäftsführer Max Monzel gehen die Verhandlungen und Ausarbeitungen verschiedener Eigentums- und Betriebsmodelle ohne Unterbrechung weiter: „Wir arbeiten intensiv an dem ehrgeizigen Ziel, die erworbene Anlage bis zum Auslaufen der Verbrennungsverträge im September 2007 betriebsbereit fertigzustellen, um die Behandlung der Restabfälle aus der Region Trier zu wieder günstigeren Konditionen sicherzustellen.“