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17.09.2013

Gute Nachricht für die Trierer Grundschulen

Die Sozialarbeit an zahlreichen Trierer Grundschulen wird nach einem Beschluss des Stadtrats ab 2014 im bisherigen Umfang fortgesetzt. Die Ratsentscheidungen sehen außerdem vor, dass an den weiterführenden Schulen das Angebot bis auf zwei Ausnahmen weiterläuft. Zudem wird der Bedarf für den Zeitraum ab 2015 ermittelt.

Vor allem durch den Wegfall der Bundesförderung entstehen der Stadt für die Fortführung der Projekte allein 2014 Zusatzkosten von gut 322.000 Euro. Ab 2014 wird die Sozialarbeit an fünf weiterführenden Schulen mit je einer Stelle weitergeführt: Realschulen plus Kurfürst Balduin, Nelson-Mandela und Ehrang, Integrierte Gesamtschule und Medardschule. In der Privatschule St. Maximin ist eine halbe Stelle vorgesehen. In der Berufsbildenden Schule wird die teilweise vom Land finanzierte halbe Stelle weitergeführt. An zwölf Grundschulen gibt es je eine halbe Stelle: Ausonius, Ambrosius, Biewer, Ehrang, Euren, Heiligkreuz, Keune, Mariahof, Matthias, Pallien, Pfalzel und Reichertsberg. In Feyen wird die Stelle mit 25 Prozent weitergeführt. Hinzu kommt ein Kontingent in gleicher Höhe in Kürenz, Martin und Ruwer. Dieser Vorschlag von CDU, Linke und B 90/Grüne wurde bei vier FDP-Gegenstimmen verabschiedet und verursacht rund 37.500 Euro Zusatzausgaben.

Verhandlungen mit dem Land

Für die gesamte Finanzierung ist ein Nachtragshaushalt erforderlich. Da Schulsozialarbeit als freiwillige Leistung gilt und somit von Streichungen oder Kürzungen durch die ADD bei der Haushaltsgenehmigung bedroht ist, soll in Gesprächen mit dem Land eine Anerkennung als Pflichtaufgabe erreicht werden.

Nach einem aktuellen Bericht der Bundesregierung sind seit den 90er Jahren Kinder und Jugendliche die am stärksten von Armut betroffene Bevölkerungsgruppe. Besonders stark gestiegen ist das Risiko bei jungen Erwachsenen. Dieser Befund unterstreicht nach Einschätzung des Jugendamts die Notwendigkeit der Sozialarbeit, die unter anderem an Schulen stattfindet. Sie soll gesellschaftliche Benachteiligungen ausgleichen und der Überwindung individueller Handicaps dienen. Nach Auffassung aller Fraktionen muss die Schulsozialarbeit fortgesetzt werden, um die schon erreichten Erfolge nicht zu gefährden und den freien Trägern der Projekte Planungssicherheit zu geben.

Bei der Entscheidung, ob Sozialarbeit an einer Schule nötig ist, spielen viele Kriterien eine Rolle: Liegt sie in einem Viertel mit vielen Kindern aus eher armen Familien? Gibt es einen erhöhten Sprachförderbedarf? Liegt der Anteil der Kinder, die ein Gymnasium besuchen, unter dem Durchschnitt? Für seine Beschlüsse nutzte der Stadtrat Erkenntnisse aus dem einstimmig beschlossenen Kapitel zur Jugendsozialarbeit des Kinder- und Jugendförderplans. Weitere Schwerpunkte sind die aufsuchende und die mobile Jugendsozialarbeit sowie die Berufshilfe. Der Förderplan legt Prioritäten für die künftige Infrastruktur fest.