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19.04.2011

Gummistiefel statt High Heels

Zum Girls Day-Programm im Rathaus gehört traditionell die Abschlussrunde mit einem Mitglied des Stadtvorstands. In diesem Jahr begrüßte Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani (hinten Mitte) die Schülerinnen.
Zum Girls Day-Programm im Rathaus gehört traditionell die Abschlussrunde mit einem Mitglied des Stadtvorstands. In diesem Jahr begrüßte Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani (hinten Mitte) die Schülerinnen.
Unter den 35 Mädchen, die am vergangenen Donnerstag zum Girls Day im Großen Rathaussaal von Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani begrüßt wurden, fiel eine Gruppe besonders auf: Sie trug Sicherheitswesten. Diese durften als Andenken an einen Vormittag im Tiefbauamt mit nach Hause genommen werden, denn bei einem Besuch auf einer Baustelle ist Sicherheitskleidung Pflicht. Die Baudezernentin erzählte den Mädchen ebenfalls, dass gerade in ihrem Zuständigkeitsbereich oft modische Schuhe gegen Gummistiefel getauscht werden müssen. Um solche Einblicke zu erhalten und hineinzuschnuppern in eine oft noch von Männern dominierte Berufswelt, hatten sich die Schülerinnen für den Girls Day angemeldet.

Der bundesweite Aktionstag ermöglicht seit zehn Jahren Mädchen einen Blick hinter die Kulissen in unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern und soll sie motivieren, sich für typische „Männerberufe“ zu interessieren, in denen sie oft gute Zukunftschancen haben. Sie waren bei der Feuerwehr, der Werkstatt des Theaters, im Forst-revier Weißhaus, beim Amt für Bodenmanagement und Geoinformation sowie im Tiefbauamt zu Erkundungen unterwegs. Die Meinungen fielen nachher unterschiedlich aus. Das Theater kam überall gut an. Für die Bühne oder in der Maske zu arbeiten, konnte sich schon die eine oder andere Schülerin vorstellen. Für die Arbeiten im Forstamt gilt das wohl weniger, obwohl mit Kerstin Schmitt eine Frau das Revier im Weißhauswald leitet. Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani verwies beim Anschluss-empfang für alle Mädchen auf die Praktikumsmöglichkeiten und die Chance, eine Lehre im Rathaus zu beginnen. 2011 haben 15 Jugendliche, neun Mädchen und sechs Jungen, dort ab Sommer einen Ausbildungsplatz

In diesem Jahr fand erstmals gleichzeitig ein Boys Day statt. Trierer Jungen waren in vier städtischen Kindertagesstätten zu Gast, um ein für sie noch eher unbekanntes Arbeitsfeld zu erkunden. In den Kitas sind bislang alle Erzieher weiblich.