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10.11.2015

Grüne Oasen mitten in der Stadt

Herbststimmung im Alleenring Trier
Grünflächen wie diese im Alleenring neben der Kaiserstraße führen zu einer Verbesserung des Mikroklimas und reduzieren die Feinstaub- und CO2-Belastung.
Unter dem Titel „Stadtgrün als Beitrag zum Klimaschutz“ fand der Regionale Klimagipfel 2015 der Lokalen Agenda 21 Trier in Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung und der Volkshochschule statt.

Das Grün in der Stadt hat in den letzten Jahren an Relevanz gewonnen. Urbanes Gärtnern ist nur ein Beispiel dafür. Auch in Trier gibt es vielfältige Aktivitäten zur Essbaren Stadt. Vor allem die Bürger profitieren von einer cleveren Bepflanzung, denn Lebensqualität und Wohlfühlempfinden können dadurch steigen. Zudem dienen innerstädtische Pflanzen als CO2- Speicher und tragen dazu bei, die Folgen des Klimawandels abzumildern. Sie führen zu einer Verbesserung des Mikroklimas und reduzieren die Feinstaub- und CO2-Belastung.

Professor Dr. Sascha Henniger von der TU Kaiserslautern beleuchtete den Nutzen von Grünflächen in der Stadt. Er wies aber auch darauf hin, dass vor allem die Qualität der innerstädtischen Begrünung entscheidend sei. Durch eine gezielte Auswahl der Pflanzen, könne der positive Effekt deutlich gesteigert werden.

Die Vertreter der regionalen Naturschutzverbände, Manfred Weishaar vom Nabu und Frank Huckert vom BUND, bezogen ihre Statements konkret auf Trier. Sie sehen die Gefahr der Nachverdichtungen in der Kernstadt durch das Bevölkerungswachstum. Diese könnten negative stadtklimatische Folgen haben, so die Befürchtung der beiden Naturschützer. Trotz einiger positiver Beispiele von Stadtgrün in Trier fehle es bislang an einer Gesamtstrategie für die Stadt. Sie hoffen, dass diese im Zusammenhang mit dem neuen Flächennutzungsplan entwickelt werde. Wichtig sei es zunächst, eine Bestandsanalyse der vorhandenen Trierer Grünflächen zu erstellen, die nicht nur die öffentlichen, sondern auch die privaten Flächen umfasse.

Fehlende Nährstoffe

Daniel Gerhardt, Arborist der Stadtverwaltung, lieferte in seinem Beitrag einen Überblick über den Zustand der Bäume in Trier. Er betonte, dass nicht die Anzahl der Baumstämme, sondern das Volumen der Kronen entscheidend sei für das Stadtklima. Anders als im natürlichen Ökosystem Wald würden allerdings fehlende Nährstoffe und Platzmangel den Stadtbäumen ein ungestörtes Wachstum erschweren. Und auch sie seien neuen Schaderregern durch die Folgen  von Klimawandel und Globalisierung ausgesetzt. Im Winter führe der Einsatz von Streusalz zusätzlich zu erheblichen Schäden, erläuterte der Experte.