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23.06.2009

"Grüne Lunge" mitten in Trier-West

Das Außengelände des Gneisenauberings soll unter anderem durch eine bessere Anbindung an das Waldgebiet am Berg (r.) aufgewertet werden.
Das Außengelände des Gneisenauberings soll unter anderem durch eine bessere Anbindung an das Waldgebiet am Berg (r.) aufgewertet werden.
Mit dem beschlossenen Umbau der alten Kasernengebäude in der Gneisenaustraße 33-43, in denen Büros für die Arge, ein Haus des Jugendrechts und ein Studierendenwohnhein entstehen, ist die Umgestaltung dieses Kernbereichs von Trier-West längst noch nicht abgeschlossen: Denn das Gelände von den Gneisenau-Gebäuden bis zur Eurener Straße besteht derzeit aus einer Mischung von Kleingärten, Abstellplätzen für Laster von Schrotthändlern, parkähnlichen Flächen und dem Bauspielplatz. Erste Ideen, wie die vielen Interessen „unter einen Hut“ gebracht werden können, erbrachte ein zweitägiger Workshop auf Einladung der Stadt, von Quartiersmanagerin Birgit Pütz sowie des Instituts für partizipatives Gestalten (IPG). Die mehr als 50 Teilnehmer wünschten sich vor allem eine Stärkung der „grünen Lunge“ des Stadtteils, eine Verkehrsberuhigung, die Beschränkung der Parkflächen auf den Rand des Geländes, Wasserflächen als neues Gestaltungselement und ein verbessertes Wohnumfeld.
 
Anwohner befragt

Außerdem sollen die Verbindungen zum nahegelegenen Wald am Hang verbessert, Gemeinschaftsflächen geschaffen und die Angebote für Kinder und Jugendliche konzentriert werden.

Zudem wird gefordert, für die in den Gneisenau-Gebäuden weggefallenen Wohnungen Ersatz zu schaffen, einen „Hausmeister“ für das Gebiet einzustellen und einen Seniorentreff zu etablieren. Das Konzept, dem unter anderem eine Befragung der Anwohner vorausging, sieht außerdem vor, die mitten in dem Gebiet liegende Caritas-Werkstatt in die Jägerkaserne umzusiedeln, um mehr Freiräume für die Neugestaltung zu gewinnen.

Konfliktpotenzial birgt das Thema Kleingärten, denn gleich zu Beginn des Workshops überreichten Anwohner Bürgermeister Georg Bernarding eine Unterschriftenliste, um ihrer Forderung nach Erhalt der Anlagen Nachdruck zu verleihen. Der Sozialdezernent lobte zum Abschluss des Worskhops wie seine Stadtvorstandskollegin, Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani das Engagement der Teilnehmer, die teilweise zwei Tage in der großen Halle auf dem Bauspielplatz gearbeitet hatten. Als Anerkennung überreichten ihnen die Beigeordneten eine Urkunde und einen Gutschein. Bernarding würdigte das „inhaltlich überzeugende Konzept“. Kaes-Torchiani sieht die Resultate des Workshops als Bestätigung der Entscheidung, für diesen Planungsprozess ein relativ aufwändiges Verfahren mit breiter Bürgerbeteiligung zu wählen. „Sehr beeindruckt von der Qualität der Ergebnisse“ zeigte sich auch Quartiersmanagerin Birgit Pütz. Der Workshop habe in dem Stadtteil, der mit vielen sozialen Problemen zu kämpfen hat, das Gemeinschaftsgefühl gestärkt.

Finanzierung klären

Das Büro IPG fasst in den nächsten Wochen die Ergebnisse zusammen. Danach beauftragt das Rathaus ein externes Büro, ein detailliertes Konzept zu erstellen, das dann im Stadtteil präsentiert wird und die Grundlage der weiteren Planungen in den städtischen Gremien ist. Dann muss geklärt werden, wann und wie welche Maßnahmen finanziert werden können. Für einige Projekte in Trier-West stehen bereits Gelder des Förderprogramms „Soziale Stadt“ zur Verfügung.