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08.04.2014

Größere Lücken ab 16 Uhr

Foto: Pause in der Grundschule Feyen
An der Grundschule Feyen gibt es im Betreuungsprogramm 60 Plätze, die komplett belegt sind. Das Angebot besteht jeweils bis 15 Uhr.
Beim Ausbau der nachmittäglichen Betreuung für Grundschüler sollen Stadtteile mit einem hohen Anteil Alleinerziehender und problembelasteter Familien Vorrang haben. Dieses Prinzip ist eine Leitlinie des städtischen Konzepts, das der Stadtrat einstimmig zur Kenntnis nahm. Die Verwaltung wird beauftragt, Einzelbeschlüsse zu Ganztagsschulen und Horten vorzubereiten.

Dabei sind zusätzliche Umbaukosten wahrscheinlich. Die Vorlage enthält zwei Beispiele: So ist bei einem Hort mit sechs Gruppen mit 2,4 Millionen Euro Bauzuschüssen und jährlich 373.500 Euro Betriebskosten zu rechnen. Bei zwei weiteren Ganztagsschulen wird von jährlichen Zusatzkosten von 28.000 Euro für eine Ausgabeküche und zwei Aufenthaltsräume ausgegangen. Mit seinem Beschluss setzt der Stadtrat eine Vorgabe des Schulentwicklungsplans um. Sie legt fest, dass mindestens die Hälfte der Grundschulen und 100 Prozent der weiterführenden Schulen sowie der Förderschulen unter Berücksichtigung des Elternwillens zu Ganztagsschulen werden sollen. Zudem wird die grundsätzliche Notwendigkeit von Horten anerkannt. Das Konzept ist ein Baustein der städtischen Bemühungen um eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Zur oft sehr schwierigen Überbrückung der Ferienzeit legt das Jugendamt einen eigenen Plan vor.

Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass bei den Grundschülern eine Nachfrage bis 17.30 Uhr besteht. Der größte Bedarf besteht derzeit in den letzten anderthalb Stunden. Dem Schließen dieser Lücke wird Vorrang eingeräumt, wobei die Nachfrage an den Grundschulen sehr unterschiedlich ist. In der Beschlussvorlage wird ein Angebot über anderthalb Stunden nach der Ganztagsschule vorgeschlagen für Biewer, Egbert, Ehrang, Keune und Matthias.

In Bezirken mit einer bestehenden Ganztagsschule übernimmt die Stadt nicht zusätzlich die Organisation eines schulischen Betreuungsangebots. Die Schaffung eines Elternprojekts bis 14 Uhr ist möglich, wenn die räumlichen Bedingungen das zulassen. Zudem unterstützt das Rathaus die Organisation schulischer Betreuungsprojekte mit freien Trägern, wenn die ehrenamtlichen Elternvereine dazu nicht mehr in der Lage sind. Die bisherige Förderung soll weiterlaufen. Der Schulträger beteiligt sich an den Personalkosten. Bei Bedarf sollen neue Hortgruppen entstehen, vor allem in Gebieten mit besonderen pädagogischen Anforderungen. Für erste Projekte der betreuenden Grundschule stellt der Stadtrat für 2015 insgesamt 344.000 Euro zur Verfügung. 2016 sind es dann 384.000 und im folgenden Jahr 354.000 Euro.

Durch den Ausbau der Betreuung für Grundschüler zeichnen sich Einsparungen bei den Unterstützungszahlungen des Jobcenters ab: Zehn Prozent der Leistungsempfänger könnten nach einer Schätzung eine Stelle annehmen, wenn ihr Kind versorgt ist. Das würde bei den Zuschüssen für die Kosten der Unterkunft eine Entlastung um rund 210.000 Euro pro Jahr für den städtischen Haushalt bedeuten.