Sprungmarken
13.09.2011

Goldene Schmuckstücke

Kaminuhr aus der Zeit um 1800 aus der Sammlung von Lambert Dahm. Foto: Stadtmuseum
Kaminuhr aus der Zeit um 1800 aus der Sammlung von Lambert Dahm. Foto: Stadtmuseum
Eine großzügige Schenkung konnte das Stadtmuseum Simeonstift entgegennehmen: Lambert Dahm, langjähriger Mitarbeiter des Landes-museums, überließ der renommierten Kultureinrichtung seine Sammlung kostbarer Pendulen. Die exquisite Auswahl historischer Uhren hat der studierte Maler und Grafiker in den vergangenen 30 Jahren kenntnisreich zusammengesucht und kontinuierlich ergänzt.

Bei der Museumsnacht am 24. September werden in Kurzführungen um 18.30 und 23 Uhr zwei der prachtvollen Zeitanzeiger erstmals öffentlich vorgestellt. Das Stadtmuseum kann bereits einen bedeutenden Bestand an historischen Uhren vorweisen, der vorzüglich aufgearbeitet und in einem Katalog publiziert ist. Das war mit ein Grund, warum Dahm sich entschied, seine Uhren dem Museum zu überlassen. Hier wähnt er sie gut aufgehoben und weiß sie sorgfältig und fachgerecht verwahrt.

Dahm steht damit in der Tradition kunstsinniger Trierer Bürger des 19. Jahrhunderts. Denn der Grundstock des „Bürgermuseums“ geht vor allem auf bedeutende Schenkungen wohlhabender Trierer zurück. Ihre Stiftungen und Nachlässe ließen Ende des 19. Jahrhunderts überhaupt erst die Frage nach einem eigenen Museum aufkommen. Heute ist ihnen in der obersten Etage ein Stifterkabinett gewidmet.

Bei der Uhrensammlung handelt es sich um 14 Pendulen, überwiegend französischer Herkunft, aus der Zeit vom Ende des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts. Die ungewöhnlich gut erhaltenen Arbeiten sind mit feinem Blattgold überzogen und weisen einen aufwendigen Figurenschmuck auf. Das Zifferblatt ist meist umrahmt von detailliert ausgearbeiteten allegorischen Figuren, die in eleganter Pose auf die Uhrzeit verweisen. Auch Werke mit Tierdekor sind darunter. Zu den herausragenden Stücken gehört eine Kaminuhr aus der Zeit um 1800 (Foto). Neben dem Ziffernblatt steht die Figur der Göttin Ceres, als Allegorie des Sommers ausgewiesen durch eine Sichel in ihrer Hand und mit einem Ährendiadem auf dem Kopf. Alle Teile der Standuhr sind diesem Thema untergeordnet. Das Ziffernblatt bildet das Zentrum einer Garbe, deren Ähren die Uhr wie Sonnenstrahlen rahmen. Rechts neben dem Uhrblatt lehnen ein Dreschflegel und ein Korb. Das Bildfeld unterhalb der Uhr zeigt einen Bauern hinter seinem Pflug. Die Sockelappliken rechts und links daneben bestehen aus Kranz, Harke und Spaten.