Gemeinsam für den Denkmalschutz

Die restaurierungsbedürftige Kapelle auf dem Hauptfriedhof wurde 1870 im neogotischen Stil erbaut.

Frankenturm, Balduinsbrunnen, Petrusbrunnen: In diese illustre Gruppe der von der Trier-Gesellschaft restaurierten Kulturdenkmäler reiht sich jetzt die alte Kapelle des Hauptfriedhofs ein. Im Herbst 2016 soll der sanierungsbedürftige neugotische Sakralbau wieder für Trauerfeiern genutzt werden.

Die Kirche wurde 1870 bei der Erweiterung des Hauptfriedhofs an der Stelle des früheren Haupteingangs errichtet. Der Bau besteht aus dem hohen mittleren Kapellenraum mit Chor, Steinempore und offenem Dachstuhl. In den Maßwerkfenstern sind Buntglasscheiben des Trierer Künstlers Jakob Schwarzkopf erhalten. In den quergestellten Anbauten befinden sich die Vorbereitungsräume, die Leichenhalle und auch ein Sezierraum.

Für die denkmalgerechte Restaurierung werden 400.000 Euro veranschlagt. Geplant ist die Trockenlegung des Mauerwerks, der Ersatz einzelner Sandsteine, eine Dachsanierung sowie die Erneuerung von Fenstern und Türen. Die Trier-Gesellschaft, die auch als Bauherr fungiert, will aus ihrem Budget und Spendengeldern 90.000 Euro beisteuern und kümmert sich um die Beantragung von Fördergeldern: Von der Landesdenkmalpflege und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz werden insgesamt 60.000 Euro an Zuschüssen erwartet. „Die Idee für die Friedhofskapelle als unser nächstes großes Projekt kam aus der Bevölkerung. Uns wurden viele Bilder zugeschickt, die den schlechten Zustand der Bausubstanz zeigten“, informiert Vorsitzender Karlheinz Scheurer.

Neben dem Ortsbeirat Trier-Nord, der 10.000 Euro beisteuert, engagiert sich auch das Rathaus und übernimmt mit 250.000 Euro den Löwenanteil der Kosten. „Die Initiative der Trier-Gesellschaft ist nicht selbstverständlich und war der ausschlaggebende Faktor für die Stadt, mitzumachen“, betont OB Wolfram Leibe. Bei der Umsetzung wird die Trier-Gesellschaft eng mit der städtischen Gebäudewirtschaft, der Denkmalpflege und dem Grünflächenamt zusammenarbeiten. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung unterzeichneten Leibe und Baudezernent Andreas Ludwig für die Stadt sowie Scheurer und Vorstandsmitglied Dr. Peter Späth für den Verein vergangene Woche im Rathaus. Zuvor hatte auch der Stadtrat dem Vorhaben unisono zugestimmt.

Spendenkonto: Sparkasse Trier, IBAN: DE 87-5855-0130-0000-9048-88 (BLZ 58550130, Kto.-Nr. 904888).