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29.04.2014

Gefährliches Pflaster Moselufer

Foto: Feuerwehreinsatz nach einem Verkehrsunfall
Der Versuch, noch schnell bei Gelb/Rot über die Ampel zu kommen, ist hier bei der Einmündung in die Schöndorfer Straße kräftig schief gegangen. Häufige Unfallursachen an Kreuzungen sind Fehleinschätzungen von Geschwindigkeiten und Entfernungen oder Rotlicht- und Stoppschild-Missachtungen. Foto: Feuerwehr/Archiv
Die Zahl der Unfallschwerpunkte in Trier ist im vergangenen Jahr wieder angestiegen: An 21 Stellen im Stadtgebiet hat es mindestens fünf Mal oder öfter gekracht. 2012 waren insgesamt nur 15 Unfallhäufungsstellen aufgetreten. Die Kreuzung Martinsufer/Ausoniusstraße steht mit 31 registrierten Zusammenstößen wieder an der Spitze der Unfallstatistik 2013.

Regelmäßig belegen die Kreuzungen und Einmündungen mit den Moseluferstraßen vordere Plätze bei der „Hitliste“ der Unfallhäufungstellen im Trierer Stadtgebiet. Martinsufer/Ausoniusstraße, St.-Barbara-Ufer/Südallee und Pacelliufer/Pellingerstraße heißen die neuralgischen Punkte im Trierer Straßennetz, hier kracht es besonders häufig. Regelmäßig analysieren Experten der Stadt, der Polizei und des Landesbetriebs  Mobilität in der Unfallkommission die Stellen, an denen sich innerhalb eines Jahres mindestens fünf gleichartige Unfälle ereignet haben und suchen nach geeigneten Maßnahmen zur Entschärfung.

In den meisten Fällen sind die Unfälle allerdings auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen. Ein Klassiker: Viele Unfälle am Martinsufer werden durch plötzliches, unverhofftes Spurwechseln verursacht. Nach Analyse der Unfallkommission habe das ursprüngliche Problem der Spurwechsler im Kreuzungsbereich aus Richtung Brücke zwar abgenommen, dafür seien jedoch zahlreiche Spurwechsel-Unfälle auf der Hauptachse festzustellen. Wahrscheinlich wechseln Autofahrer im Bestreben, ein paar Sekunden Zeit einzusparen, wegen der manchmal überstauten Linksabbiegespur hektisch auf die rechte Spur und übersehen dabei ein sich näherndes Fahrzeug. Manchmal helfen schon eine andere Vorfahrtregelung, ein neues Hinweisschild, eine größere Ampeloptik oder geänderte Signalphasen, um jeweils signifikante Verbesserungen zu erzielen. Am Martinsufer werden jetzt etwa die gelben Schwellen im Kreuzungsbereich aus Richtung Brücke durch massivere rot-weiße Schwellen ersetzt. Im Zuge der im nächsten Jahr anstehenden Sanierung der Kaiser-Wilhelm-Brücke soll zudem ein Vorwegweiser direkt auf der Brücke installiert werden.

Aber gegen mangelnde Aufmerksamkeit oder Rotlichtmissachtungen ist auch die beste Beschilderung machtlos.

Unfallhäufungsstellen 2013

Kreuzung/
Knotenpunkt
Zahl gleich-
artige  Unfälle
Martinsufer/Ausoniusstraße 31
St.-Barbara-Ufer/Südallee 24
Pacelliufer/Pellinger Straße 17
Schöndorfer Straße/Wasserweg 17
Verteiler Nord/Parkstraße 16

Luxemburger-/
Diedenhofenerstraße

16

Kaiser-Wilhelm-Brücke
Westseite

15
Zurmaiener-/Zeughausstraße 14
Südallee/Saarstraße 13
Matthias-, Medard-/Aulstraße 13
Kaiserstraße/St. Barbara-Ufer 13
Römerbrücke Ostseite 13

Krahnenufer/Katharinenufer/
Böhmerstraße

12

Zurmaienerstraße/Castelforte-
Straße

11
Kölner Straße/Hornstraße 10
Abfahrt A 602/Ratio 10

Pacelliufer/Hohenzollernstraße

9

Theodor-Heuss-Allee/Roonstraße

8
Kohlenstraße/Bonifatiustraße 7

Straßburger Allee/Wisportstraße

6
Bismarckstraße/Moltkestraße 6

Unfallhäufungsstelle: Kreuzung oder Einmündung, an der innerhalb eines Jahres fünf oder mehr Verkehrsunfälle gleichen Typs passiert sind.