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20.02.2024

Geballtes Kulturprogramm

Szenenfoto einer Ballettaufführung
Im Rahmen der Theatertage wird auch die Ballettaufführung „Carmen“ im Großen Haus gezeigt – eine Produktion des Theaters Koblenz, in der sich zwischen mitreißenden Rhythmen und zarten Melodien eine Liebesgeschichte zwischen Mann und Frau entwickelt. Foto: Matthias Baus

Bereits zum dritten Mal finden die Theatertage Rheinland-Pfalz statt. Zum ersten Mal ist das Theater Trier Gastgeber. Eröffnet werden sie mit einem Festakt am Samstag, 9. März, um 17 Uhr im Großen Haus. Der theatrale Auftakt wird die Aufführung der zeitgenössischen Oper „Brokeback Mountain“ vom Theater Trier sein. Doch das ist bei weitem nicht alles. 

Mit über 30 Aufführungen von etwa 20 Produktionen gelten die zwischen 9. und 17. März stattfindenden Theatertage als wichtiges kulturelles Ereignis und Gradmesser für die künstlerische Bühnenarbeit in Rheinland-Pfalz. Zu Gast sind mit Musiktheater, Tanz, Schauspiel sowie Tanz und Theater für Kinder- und Jugendliche das Staatstheater Mainz, das Pfalztheater Kaiserslautern und das Theater Koblenz. Als Leitlinie des facettenreichen Programms gilt das Motto „Meet.Inspire.“, das ebenso von den verschiedenen Formaten des Rahmenprogramms getragen wird, das die Theater untereinander und vor allem mit dem Publikum in einen anregenden Austausch bringen soll.

So stellt am Sonntag die große kulturpolitische Diskussion „Was die Welt im Innersten zusammenhält“ die Frage nach der Rolle des Theaters in einer sich spaltenden Gesellschaft. Aber auch Tischgespräche zwischen Expertinnen und Experten und Publikum, Diskussionen zum Stand der Gegenwartsdramatik, zur Tanzentwicklung oder zu politischer Haltung und Digitalität begleiten das Bühnengeschehen. „Wir freuen uns, als Gastgeber in Trier so viele großartige und inspirierende Theaterabende präsentieren zu können, die nicht nur uns als Theater, sondern vor allem dem Publikum viel Freude machen werden“, so Intendant Manfred Langner. Sein Kollege Lajos Wenzel ergänzt: „Besonders gespannt bin ich auf die Gespräche mit dem Publikum, zu denen unser Programm einen Anstoß geben will.“

Besondere Highlights werden die gemeinsamen Abende sein, in denen sich die Tanzkompanien zweier Häuser mit ihren eigenen Inspirationen begegnen. An den beiden „Tanz²“- Abenden etwa kann das Publikum zwei Choreografie-Handschriften erleben, während in einer theaterübergreifenden Kooperation der Theater Trier und Kaiserslautern Giuseppe Verdis große „Messa da Requiem“ auf die Bühne im Großen Haus gebracht wird. Über die bisherigen Grenzen des Theaterraumes hinaus geht das faszinierende interaktive Virtual Reality- Erlebnis „VRona“, das mehrmals aufgeführt wird. Darin wirken Puppenspiel, Text und Digital Arts zusammen, um Shakespeares „Romeo und Julia“ zu verdichten und weiterzudenken. Daneben finden sich spannende Roman- und Filmadaptionen, die sich thematisch und formal am Puls der Zeit bewegen.

Professor Jürgen Hardeck, Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Kulturministerium, betonte bei der Vorstellung des Spielplans:  „Die Theatertage sind ein wertvolles Schaufenster der vielfältigen und lebendigen Theaterlandschaft in Rheinland-Pfalz. Sie bieten Theaterfans die besondere Gelegenheit, Inszenierungen von vier großartigen Theatern aus verschiedenen Städten in unserem Land an einem Ort zu erleben. Für die rheinland-pfälzischen Theater wiederum sind die Theatertage eine Plattform, um ihre großartige Arbeit auf der Höhe der Zeit zu präsentieren und ihre künstlerische Qualität unter Beweis zu stellen.“

Die besondere Bedeutung der Theatertage Rheinland-Pfalz wird durch die Verleihung des Else Lasker-Schüler-Dramatikpreises betont, der zum Auftakt von Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Kulturministerin Katharina Binz dem Autor Wolfram Lotz verliehen wird. Die Auszeichnung wird seit 1993 im Auftrag des Ministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration vom Pfalztheater Kaiserslautern zur Förderung einer lebendigen deutschsprachigen Dramatik vergeben. Zu den bisher prämierten Autorinnen und Autoren gehören etwa Elfriede Jelinek, Peter Handke und Rainald Goetz, die zu den bedeutendsten deutschsprachigen Dramatikern zählen.

Karten und weitere Informationen online auf www.theater-trier.de sowie an der Theaterkasse, via E-Mail an theaterkasse@trier.de und telefonisch: 0651/718-1818.

Niklas Schmitt