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18.09.2007

Ganz "easi" gegen Drogen und Gewalt

Sportliche Akzente setzte beim Aktionstag in der Arena unter anderem die DJK/MJC Trier mit einem Basketballstand.
Sportliche Akzente setzte beim Aktionstag in der Arena unter anderem die DJK/MJC Trier mit einem Basketballstand.
Schule mal ganz anders: Martin, Janine, Leon und viele andere Jugendliche aus sechsten Klassen von Schulen aus Trier und Waldrach tobten am Dienstag letzter Woche nicht durch Schulflure, sondern durch die Arena. „Ausprobieren“ stand auf dem Stundenplan. Über 40 regionale Jugendvereine und -organisationen, darunter FSV Tarforst, DJK/MJC, PST, Exhaus und Jugendrotkreuz, stellen sich im Rahmen des easi-Aktionstags vor.  Easi steht für Erlebnis, Aktion, Spaß und Information und ist eine Initiative des Landeskriminalamts, die Gewalt, Sucht und Fremdenfeindlichkeit vorbeugen soll. Sie wurde in Kooperation der Stadt, des Landkreises Trier-Saarburg, sowie der Verbandsgemeinden Ruwer, Schweich, und Trier-Land vorbereitet und stützt sich im Wesentlichen auf zwei Säulen. Während des „Marktes der Möglichkeiten“ konnten die Kinder Freizeitangebote in ihrer Umgebung kennen lernen. Dazu hatten Vereine in und um die Arena ihre Stände aufgebaut. Das Angebot reichte von Sport, wie Handball, Basketball, Fußball und Badminton, über Musik und Basteln bis zur Jugendfeuerwehr und der Polizei. Ziel ist, den Kindern zu zeigen, wie sie ihre Freizeit sinnvoll und aktiv gestalten können.
 
Studien zeigen, dass eine Vereinsmitgliedschaft das Selbstbewusstsein stärken kann und so weniger anfällig macht für Drogen. Wolfgang Reiland, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Trier-Land, betonte, dass in Vereinen auch die sozialen Kompetenzen der Kinder gefördert werden, anders als alleine vor PC, Fernseher oder Playstation. In einem zweiten Schritt bereiten die Organisatoren Informationsveranstaltungen für Eltern, Lehrer und Jugendarbeiter vor, auf denen Fachleute über die Formen und Ursachen von Gewalt und Sucht referieren und Hilfsangebote vorstellen.

Bernarding für Wiederholung

Die Resonanz war von allen Seiten positiv. Die Veranstalter waren zufrieden, auch wenn einige Vereine im letzten Moment mangels verfügbarer Mitarbeiter doch noch absagen mussten. Bürgermeister Georg Bernarding zeigte sich begeistert und sprach sich dafür aus, die Veranstaltung möglichst jährlich zu wiederholen, um immer neue Schüler mit dieser zeitgemäßen Initiative zu erreichen. Er lobte auch das Engagement der vielen ehrenamtlichen Vereinsmitglieder, ohne die dieses Angebot nicht möglich wäre. Lehrer begrüßten das Projekt, „weil die Kinder so Möglichkeiten gezeigt bekommen, aktiv zu werden und sich nicht vom Fernseher passiv berieseln zu lassen“, wie Ulla Peters vom Friedrich-Spee-Gymnasium das Konzept auf den Punkt brachte.

Die Kinder hatten nur zu bemängeln, dass sie nicht alles ausprobieren konnten. Das lag an den „Laufzetteln“. Um der Veranstaltung ein wenig Wettbewerbsflair zu geben, bekamen die einzelnen Gruppen zum Start Zettel, auf denen die Stationen, die sie absolvieren sollten, aufgelistet waren und die erreichten Punkte eingetragen werden mussten. Aufgrund der hohen Schülerzahl konnten aber nicht alle Gruppen alle Stationen besuchen. „Ansonsten aber hat mir einfach alles gefallen“, resümierte Martin begeistert. Und Leon fügte hinzu: „Vor allem die Kletterwand war cool!“ Janine hingegen erinnert sich lieber mit leuchtenden Augen an das Tanzen. In einem aber sind sich die drei einig: „Das Beste ist, dass wir keine Schule hatten.“