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13.01.2015

Für eine Willkommenskultur

Deutschkurs für Migranten
Die deutsche Sprache ist für eine erfolgreiche Integration von zentraler Bedeutung. Hierzu bietet der Migrationsbeirat unter anderem kostenlose Deutschkurse für Kinder und Jugendliche an.
„Der Beirat für Migration und Integration setzt sich von Anfang an für eine Willkommenskultur ein“, betonte Vorsitzende Dr. Maria de Jesus Duran Kremer, als sie in der letzten Stadtratssitzung ihren Bericht für die Legislaturperiode 2009 bis 2014 vorlegte. Der Beirat für Migration und Integration (BeiMi) ist die politische Vertretung der ausländischen Einwohner und vertritt die Interessen der Bevölkerung mit Migrationshintergrund. Ein Kernstück der Arbeit  in den letzten fünf Jahren war die Verabschiedung des ersten Integrationskonzepts im Dezember 2011. Es will Voraussetzungen für die gleichberechtigte Teilhabe und Teilnahme aller Einwohner in allen Bereichen des städtischen Lebens schaffen. Hierzu müssen Fortschritte in fünf Handlungsfeldern erreicht werden: „Bildung und Sprache“, „Ausbildung“, „Arbeit und Weiterbildung“, „Wohnen und Leben im Stadtteil“, „Gesundheit und Pflege“ sowie „Verwaltung“.

Erste Erfolge seien bereits sichtbar,  so Duran Kremer. Der Beirat sei „sehr erfreut“ über die „positive Entwicklung“, heißt es im Tätigkeitsbericht. Positivbeispiele von Institutionen, die gemäß der fünf Handlungsfelder des Integrationskonzepts agieren, sind beispielsweise elf Kitas, in denen interkulturelle Fachkräfte für den kultursensiblen Umgang mit Kindern und Eltern zuständig sind. Oder das Mutterhaus, das für Bewerber mit Migrationshintergrund Praktika anbietet, die der Sprachförderung und dem Kennenlernen des Krankenpflegeberufs dienen sollen. Ein weiteres Positivbeispiel ist die Erstellung von Broschüren für verschiedene Stadtteile, die wichtige Informationen beinhalten und zu einer Willkommenskultur beitragen sollen. Auch die Angebote der „pro familia“-Beratungsstelle in Englisch und Französisch und das Bereitstellen von Broschüren in weiteren Sprachen dienen der Integration. Im Handlungsfeld Verwaltung sollen die interkulturellen Kompetenzen von Beschäftigten, insbesondere der Publikumsämter, gestärkt werden. So haben neben Englischkursen unter anderem für das Bürgerbüro Fortbildungen zu interkultureller Kompetenz für die Amtsleiter stattgefunden.

Viel Geduld erforderlich

Zwar seien im Rahmen des Integrationskonzepts viele Maßnahmen getroffen worden, „um die Situation der Menschen mit Migrationshintergrund in Trier zu verbessern“, doch der Prozess könne „noch nicht als abgeschlossen gelten“, wie es im Tätigkeitsbericht heißt. Die Beiratsvorsitzende Duran Kremer betonte in ihrer Rede im Stadtrat, dass Integration viel Geduld erfordere.

Weitere Tätigkeitsbereiche des Beirats sind die Teilnahme an Sitzungen des Stadtrats und seiner Ausschüsse, das Aufarbeiten der Vorlagen und das Abgeben von Stellungnahmen. Beispielsweise hat der BeiMi laut Tätigkeitsbericht eine Stellungnahme zur Neufassung der Friedhofssatzung abgegeben. 2013 hat die Stadt dann eine Möglichkeit gefunden, das muslimische Gräberfeld auf dem Südfriedhof zu erweitern und einen Waschraum gemäß den Begräbniszeremonien einzurichten. Des Weiteren ist der Beirat direkter Ansprechpartner für Bürger mit Migrationshintergrund. Sehr oft agiere er als Bindeglied, der Ratsuchende an die richtigen Ansprechpartner weiterleite.