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08.12.2009

Frühe Leseförderung lohnt sich

Mit einem Weihnachtsgedicht von James Krüss eröffnet Sabine Millen in der Kinderbuchabteilung die Vorlesestunde für die kleinen Besucher.
Mit einem Weihnachtsgedicht von James Krüss eröffnet Sabine Millen in der Kinderbuchabteilung die Vorlesestunde für die kleinen Besucher.
Mit dem Lesesommer für Nachwuchs-Literaturkritiker, Vorlesestunden, verschiedenen Führungen mit Schulklassen sowie dem beliebten „Bilderbuchkino“ will die Stadtbibliothek im Palais Walderdorff junge Leser für sich gewinnen. Die Erfolge der vielfältigen Werbeaktivitäten zeigen sich in der Statistik: Von 6 530 Ausleihern im vergangenen Jahr waren immerhin 710 jünger als zwölf Jahre. 2007 war der Anteil ähnlich hoch. Von 243 884 entliehenen Printmedien entfiel mit 77 446 fast ein Drittel auf Kinder- und Jugendbücher.

Bei 22 Führungen für Kinder und Jugendliche, die 2009 schon stattfanden, wurden 782 Teilnehmer gezählt. Der Lesesommer 2009 verzeichnete mit 190 Kindern und Jugendlichen, die 1 034 Bücher bewerteten, eine deutlich höhere Resonanz als im vergangenen Jahr. Weiterer Beleg ist die Hitliste der von Januar bis November 2009 am häufigsten ausgeliehenen Bücher: Mit „Harry Potter und der Halbblutprinz“ liegt ein Jugendbuch an der Spitze.

Kooperation mit der Musikschule

Auch im Zeitalter der Musikdownloads aus dem Internet nutzen viele Jugendliche das CD-Angebot der Bibliothek. Besonders hoch im Kurs stehen Pop und Rock. Junge Kunden gewann die Musikabteilung der Bib-liothek zusätzlich durch die Kooperation mit der Karl-Berg-Musikschule unter dem Dach des städtischen Bildungs- und Medienzentrums. Beispiele der engen Zusammenarbeit sind gemeinsame Veranstaltungen  im Bereich Jazz und Rock sowie bei der musikalischen Frühförderung.

Besonders hoch ist der Umsatz am Ausleihtresen im Bibliotheksfoyer am Samstagmorgen. Dann kommen vor allem zahlreiche Familien vorbei, um sich „Lesefutter“ fürs bevorstehende Wochenende mitzunehmen. „Das läuft außerordentlich gut“, betont Bibliotheksleiterin Gertrud Stelter. An manchen Samstagen kommen in den drei Stunden deutlich mehr Entleihungen zusammen als an einem durchschnittlichen Nachmittag unter der Woche. „Jetzt können wir unseren aktuellen Bestand noch besser umsetzen“, so Stelter. Die Umstellung zum 1. Januar 2008 mit der erstmaligen Öffnungszeit am Samstag (10 bis 13 Uhr) sei ein voller Erfolg. Kurz vor dieser Neuerung kam das endgültige Aus für den schon seit langem maroden Bücherbus. Diese zunächst nicht unumstrittene Entscheidung führte aber zu keinen Einbrüchen bei den Ausleihzahlen.

Neue Bestseller innerhalb einer Woche

Nicht nur bei den Medien für Kinder und Jugendliche bemüht sich das Bib-liotheksteam um möglichst aktuelle Bestände. Wie Stelter berichtet, können aktuelle Bestseller der „Spiegel“-Liste schon eine Woche später im Palais Walderdorff ausgeliehen werden. Diesen Service gibt es seit Anfang 2009. Die Vorbestellungen sind ein Indikator für aktuelle Vorlieben der Leser. Für die vier Exemplare von Dan Browns „Das verlorene Symbol“ gab es Ende letzter Woche 13 Reservierungen. Stark nachgefragt war daneben Frank Schätzings „Limit“.

Um sich möglichst schnell einen Bestseller zu reservieren, nutzen immer mehr Leser den 2003 eingeführten Online-Katalog mit der Möglichkeit, Bücher vorzubestellen oder Leihfristen zu verlängern.