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05.11.2013

Friede und Freiheit für die Heimat

Foto: OB Klaus Jensen und die polnische Konsulin Monica Trojan-Otwinowska vor der zentralen Gedenkstätte auf dem Hauptfriedhof.
OB Klaus Jensen und die polnische Konsulin Monica Trojan-Otwinowska vor der zentralen Gedenkstätte auf dem Hauptfriedhof.
"Für uns o Gott erbitten wir nichts, aber gib unserer polnischen Heimat Friede und Freiheit“. So lautet die polnische Inschrift unter dem Kreuz des Gräberfeldes auf dem Trierer Hauptfriedhof, das seit den 60er Jahren die zentrale Gedenkstätte ist. Hier liegen die Toten der Nachkriegszeit von 1945 bis 1949. In Vertretung für den erkrankten Generalkonsul der Republik Polen in Köln, Jan Sobczak, legten Konsulin Monica Trojan-Otwinowska und Oberbürgermeister Klaus Jensen am vergangenen Dienstag einen Kranz nieder und zündeten entsprechend der Tradition eine Kerze an. Insgesamt 3429 Kriegstote aus beiden Weltkriegen liegen in Trier begraben, 3139 davon auf dem Hauptfriedhof. Neben den Gräbern der deutschen Soldaten und Zivilpersonen sind viele russische, rumänische, serbische und polnische Tote hier beigesetzt, darunter auch Kinder. Nicht nur in Deutschland gedenken die Menschen im November ihrer Toten. In Polen gehört Allerheiligen zu den wichtigsten Feiertagen. Die Bevölkerung erinnert sich an diesem Tag insbesondere an die Kriegsopfer.

Auf den Friedhöfen im Bezirk des polnischen Generalkonsulats in Köln (Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland), ruhen mehrere Tausend polnischer Staatsbürger, die im Laufe des Krieges Soldaten, Kriegsgefangene oder Zwangsarbeiter waren und später dort ihre ewige Ruhe gefunden haben.

Die Vertreter des Generalkonsuls suchen jährlich rund 20 Friedhöfe auf, um die Erinnerung an die Verstorbenen zu bewahren. Mit einer kleinen Gruppe deutscher und polnischer Besucher gedachten die Konsulin und der OB anschließend in stillem Gebet der in Trier bestatteten Toten. Die letzte Beerdigung einer Polin fand im September 1949 statt.