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18.11.2014

Freunde aus der Ferne

Elisa Limbacher, Peter Dietze
Elisa Limbacher lebt und arbeitet für drei Monate in Triers Partnerstadt Xiamen. Peter Dietze reiste nach China, da ihm die Ehrenbürgerschaft Xiamens verliehen wurde. Foto: Foreign Affairs Office Xiamen
Elisa Limbacher, Mitarbeiterin der Trier Tourismus und Marketing GmbH, ist im Rahmen eines Verwaltungsaustauschs zwischen Trier und seiner Partnerstadt Xiamen für drei Monate in China. Für die Rathaus Zeitung berichtet sie exklusiv von ihren Erfahrungen im Reich der Mitte.

Welcher Chinese kennt nicht den Ausspruch: „Wenn ein Freund aus der Ferne kommt, ist das nicht auch eine Freude?“. Die Worte des Philosophen Konfuzius beschreiben, welche Bedeutung einem aus der Ferne angereisten Gast in China beigemessen wird. So ist es selbstverständlich, einen Freund aus der Ferne mit Fürsorge, Gastfreundschaft und größter Sorgfalt zu empfangen. Man kann sagen, je weiter der Gast angereist ist, desto ehrenwerter wird er behandelt. Dies ist ein entscheidendes Element der Freundschaft und dient nicht nur im offiziellen Rahmen zur Sympathiebekundung.

Da zwischen Trier und Xiamen, wo neuesten Berechnungen zufolge 3,5 Millionen Menschen leben, eine Entfernung von mehr als 9300 Kilometern liegt, ist es wohl aus chinesischer Sicht selbstverständlich, einen herzlichen Empfang zu organisieren. Dieser wurde auch mir zuteil.

Nach mehr als 20 Stunden habe ich am 13. Oktober Xiamen erreicht, um für die Stadt Trier den ersten Austausch dieser Art zwischen Verwaltungsmitarbeitern beider Städte anzutreten. Seit meiner Ankunft in Xiamen wurde ich von meinen hiesigen Kolleginnen und Kollegen natürlich ganz im Sinne der Worte von Konfuzius betreut und mit Herzlichkeit aufgenommen.

Nach einer kurzen Ruhepause, die half, den Jetlag – der Zeitunterschied liegt derzeit bei sieben Stunden – und  die Strapazen der langen Reise von Trier nach Xiamen zu überwinden, wurde mir mein neuer Arbeitsplatz für die nächsten drei Monate gezeigt. Ich bekam alle Mitarbeiter im Amt für Auswärtige Angelegenheiten (Foreign Affairs Office) der Stadt Xiamen vorgestellt. Bei gemeinsamen Abendessen wurde mir für unsere Arbeit und Bemühungen für den Austausch der letzten Jahre gedankt. Die ersten zwei Wochen meiner Tätigkeit in der Stadtverwaltung der Millionenstadt standen ganz im Zeichen der Programmvorbereitung und Betreuung ausländischer Gäste in Xiamen.

Am 23. Oktober wurde nämlich der Präsident der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft Trier und ehemalige Baudezernent, Peter Dietze, zum Ehrenbürger Xiamens ernannt. Er wurde wie ein Ehrengast empfangen und betreut. Das Foreign Affairs Office und der Mitarbeiter für den Austausch mit Trier, Junxian Yang, freuten sich, dass sie durch eine Chinesisch und Deutsch sprechende Kollegin aus Trier unterstützt wurden. Auch nach mehreren Aufenthalten in China und einem intensiven Sinologie-Studium werde ich im Rahmen dieses Austauschs durch viele nützliche Erfahrungen bereichert. Elisa Limbacher