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26.02.2008

Freilaufende Hunde und Dreck sorgen für Ärger

„Wir bekommen inzwischen sehr viele Beschwerden über uneinsichtige Hundebesitzer“, berichtet Roman Schmitz, Leiter des Kommunalen Vollzugsdienstes. Das Ordnungsamt hat die Aufgabe, Hundehalter zu verwarnen, die sich nicht an die in Trier geltende Anleinpflicht halten. Wenn die Beamten des Kommunalen Vollzugsdienstes auf Streife sind, reicht meist eine freundliche Erinnerung und der Vierbeiner wird an die Leine genommen. Wenn allerdings Bürger die Herrchen oder Frauchen direkt ansprechen, reagieren diese oft mit Unverständnis, weiß Schmitz aus Erfahrung. Deshalb landen viele Beschwerden schließlich beim Ordnungsamt.

Neue Regelung

Seit September vergangenen Jahres gilt in Trier eine geänderte Fassung der Gefahrenabwehrverordnung. Demnach müssen Hunde innerhalb bebauter Ortslagen, also auf allen öffentlichen Straßen, Gehwegen, Plätzen und Park- und Grünanlagen, angeleint werden. Flächen mit Ausnahmeregelungen gibt es nicht mehr. Stattdessen dürfen Hunde außerhalb von Wohngebieten auf offenem Gelände überall frei laufen, müssen jedoch sofort angeleint werden, sobald sich jemand nähert. Kinderspielplätze, Brunnen und Weiher sind für Hunde grundsätzlich tabu.

Verwarnung oder Bußgeld

Hundehalter, die mehrfach negativ auffallen, werden verwarnt. „Und wenn das nicht hilft, hilft meist ein Bußgeld“, meint Schmitz. Verstöße können mit bis zu 5000 Euro geahndet werden, allerdings sei ein solch hoher Betrag bisher nicht notwendig geworden. „Viele wissen aber auch einfach nicht, wo sie ihren Hund frei laufen lassen und wo nicht“, so Schmitz. „Wenn alle Hundebesitzer aufgeklärt werden, hätten wir kein großes Problem.“
 
„Tretminen“ sorgen für Ärger

Doch nicht nur frei herumlaufende Hunde, sondern auch deren Hinterlassenschaften sorgen immer wieder für Ärger. Viele Spielplätze, Grünflächen und Fußwege sind regelmäßig übersät von „Tretminen“. „Natürlich gibt es auch viele Hundebesitzer mit Anstand, die den Dreck ihrer Vierbeiner selbst wegräumen, aber es werden leider weniger“, sagt Helmut Müller, Leiter des Stadtreinigungsamts. Im Innenstadtbereich müssen seine Mitarbeiter die Haufen wegräumen, öffentliche Parks und Grünanlagen werden vom städtischen Grünflächenamt gesäubert, bei Fußwegen sind auch die Anlieger in der Pflicht.

Um dem Dreck wenigstens in der Innenstadt vorzubeugen,  wurden im vergangenen Jahr Tütenspender angebracht. An den Hauptzugangswegen zur Fußgängerzone platziert, sollen sie für mehr Sauberkeit auf den Straßen sorgen. Laut Müller werden die Boxen inzwischen regelmäßig genutzt. Erfreulich sei außerdem, dass anders als zunächst befürchtet, kein nennenswerter Missbrauch zu verzeichnen sei.  Die Stadtreinigung appelliert noch einmal an die Hundebesitzer, sich an der Aktion zu beteiligen und die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner zu entsorgen. „Heute muss man sich doch manchmal fragen, wer da erzogen werden müsste – die Hunde oder deren Besitzer“, so Müller.