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30.08.2016

Fördern und Fordern

Das Mädchen mit dem Fernrohr wirft einen Blick in die Zukunft und soll auch in den nächsten Jahren für das Trierer Familienbildungskonzept werben. Grafik: Stefanie Brendle
Das Mädchen mit dem Fernrohr wirft einen Blick in die Zukunft und soll auch in den nächsten Jahren für das Trierer Familienbildungskonzept werben. Grafik: Stefanie Brendle
Kinder in ihrer Entwicklung begleiten, fördern und fordern – bei dieser Herausforderung können Familienbildungsangebote Eltern und Kinder wirkungsvoll unterstützen. Die Stadt will mit Bildungsstätten und Familienzentren niedrigschwellige und sozialraumorientierte Angebote ausbauen. Nachdem der Jugendhilfeausschuss im Frühjahr ein Handlungskonzept verabschiedet hatte, fand nun als Auftakt des Umsetzungsprozesses die Jahrestagung „Familien im Bilde“ statt. 70 Experten informierten sich unter anderem über „Best practice“-Beispiele.

Familienbildung soll nach den Vorstellungen des städtischen Jugend- amts verstärkt dort angeboten werden, wo sich Familien im Alltag aufhalten – im Wohnquartier, dem direkten sozialen Umfeld. Als Organisatoren spielen die Kindertagesstätten, die Grundschulen und die Gemeinwesenarbeit in den Stadtteilen eine wichtige Rolle. Um vielfältige Familienbildungsangebote zu fördern, unterstützt das Jugendamt Netzwerke vor Ort und kann die Organisation von Treffen übernehmen.

Die in diesem Rahmen aktiven Akteure werden bei ihrer Angebotsgestaltung beraten und dabei unterstützt, passende Anbieter für das gewünschte Angebot zu finden. „Die Einrichtungen in den Stadtteilen sind am nächsten an den Familien dran und können am besten einschätzen, welche Bildungsangebote für Familien nützlich sein könnten und am ehesten auf das Interesse der Familien stoßen werden. Durch ihren Zugang haben die Einrichtungen auch die Chance, die Familien zu fragen, welche Angebote sie sich wünschen“, betont Bettina Mann vom städtischen Jugendamt.

Der gemeinsame Besuch der Angebote könne zu einer Stärkung der sozialen Kontakte unter den Eltern führen und die gegenseitige Unterstützung erhöhen. „Kurze Wege, geringe oder keine Kosten für die Familien, Austausch und Lernen im vertrauten Umfeld – das kann insbesondere stadtteilorientierte Familienbildung leisten und damit Eltern und Kinder erreichen, die den Weg in zentrale Einrichtungen nicht finden“, so Mann.

Die Familien haben nach der Erfahrung des Jugendamts sehr verschiedene Bedürfnisse. Das Handlungskonzept sieht sie in ihrer Vielfalt, mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund, Stärken und Beeinträchtigungen ganz unterschiedlicher Art und setzt auf Inklusion und Integration.

Von der Struktur her sieht das Konzept vor, dass Akteure in den Sozialräumen sich zusammenschließen und überlegen, welche Bildungsangebote im Stadtteil für die Familien hilfreich wären. Bei Bedarf unterstützt das Jugendamt diesen Prozess. Die Netzwerke oder einzelne Kooperationspartner setzen die gewünschten Angebote um. Bei der Suche nach geeigneten Anbietern kann das Jugendamt helfen. Zur Umsetzung der Angebote stehen Fördermittel zur Verfügung, damit diese kostenlos oder zu einem günstigen Preis realisiert werden.

Erste Ergebnisse der Konzeptumsetzung werden bei der Jahrestagung 2017 vorgestellt. Interessenten, die Familienbildungsangebote im Stadtteil anbieten wollen, können sich mit dem Jugendamt per E-Mail in Verbindung setzen: elke.burchert@trier.de. Das komplette Handlungskonzept steht im Internet: www.trier.de/File/handlungskonzept-familienbildung-trier-2016.pdf.