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20.05.2008

Falsches Futter macht Tiere krank

Der vierjährige Simon (vorne) und sein Zwillingsbruder Jakob füttern die Ziegen mit dem Wildfutter, das es in den Automaten zu kaufen gibt.
Der vierjährige Simon (vorne) und sein Zwillingsbruder Jakob füttern die Ziegen mit dem Wildfutter, das es in den Automaten zu kaufen gibt.
Das Wildgehege im Trierer Weisshauswald ist ein Anziehungspunkt für viele Familien der Region und bei Kindern sehr beliebt. Ziegen, Mufflons und Wildschweine können hier gestreichelt und gefüttert werden und das alles, ohne Eintritt zu bezahlen. Wegen falscher Fütterung durch die Besucher werden jedoch immer mehr der insgesamt 150 Tiere krank oder sterben gar an den Folgen nicht artgerechter Nahrung. Ab sofort soll das Füttern mit mitgebrachtem Essen daher verboten werden.   
„Nur weil die Tiere fressen, was man ihnen ins Gehege wirft, heißt das noch lange nicht, dass es gut für sie ist“, sagt Försterin Kerstin Schmitt. „Gerade Sachen, die nicht zu ihrer natürlichen Nahrung gehören, machen die Tiere  krank.“ Vor allem etliche Ziegen und Mufflons seien bereits erkrankt, litten unter starken Schmerzen und Koliken. Zwei bis sechs Tiere pro Jahr sterben an den Folgen der falschen Fütterung.
 
Kuchen und verschimmeltes Brot

Schon seit Jahren beobachtet die Försterin die Problematik der falschen Fütterung. „Ich habe schon Kuchenteilchen, verschimmeltes Brot, in Plastik eingepackten Käse und vieles mehr aus den Gehegen geholt“, berichtet sie. Bei einem gemeinsamen Rundgang mit Amtstierärztin Dr. Ute Marx und Rudolf Grundhöfer, dem Tierschutzbeauftragten des Rathauses, entschieden die drei Experten daher, dass künftig kein mitgebrachtes Essen mehr verfüttert werden darf. Entsprechende Hinweisschilder werden in den kommenden Wochen aufgestellt.

Am Rand der Gehege hängen bereits insgesamt vier Automaten, an denen es für einen Euro eine ganze Packung artgerechtes Wildfutter zu kaufen gibt. Das ist für alle Tiere gut verträglich und auf ihre Bedürfnisse abgestimmt. Außerdem bekommen die Tiere jeden Morgen von der Försterin und ihrem Team artgerechtes Frischfutter, so dass sie ausreichend versorgt sind.  

Für Futterspenden soll demnächst eine Box neben dem Ziegengehege bereit stehen. Die Spenden werden dann täglich von den Mitarbeitern begutachtet und falls sie geeignet sind, verfüttert. „Natürlich macht es Spaß, die Tiere zu füttern und das kann man ja auch weiterhin tun, aber die Gesundheit geht vor“, sagt Försterin Kerstin Schmitt. Zum Schutz der Tiere sei ein Verbot, das in den meisten anderen Wildgehegen bereits eingeführt wurde, unumgänglich.