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14.09.2010

Europaweites Interesse für Porta Nigra

Auf dem Platz vor der Porta Nigra treffen Touristen und Fahrgäste der Stadtbusse aufeinander. Beim Gestaltungswettbewerb geht es auch darum, die beiden Funktionen besser zu trennen.
Auf dem Platz vor der Porta Nigra treffen Touristen und Fahrgäste der Stadtbusse aufeinander. Beim Gestaltungswettbewerb geht es auch darum, die beiden Funktionen besser zu trennen.
Großes Interesse für das Trierer Weltkulturerbe: An dem Bewerbungsverfahren zum Gestaltungswettbewerb „Umfeld Porta Nigra“ haben sich europaweit 64 Büros und Arbeitsgemeinschaften beteiligt. Die 25 Teilnehmer wurden per Losverfahren bestimmt.

Für den Wettbewerb, der zu 90 Prozent aus dem nationalen Investitionsprogramm für Welterbestätten gefördert wird, stehen 500.000 Euro zur Verfügung. Ziel ist, den Porta-Nigra-Platz einladender zu gestalten und klarer zu gliedern, die bewegte Baugeschichte des römischen Stadttors hervorzuheben und eine Verbindung zur Fußgängerzone in der Simeonstraße herzustellen. Dabei muss auch über eine Verlegung der Bushaltestelle nachgedacht werden. Zur Disposition stehen 19.000 Quadratmeter Platz- und 14.000 Quadratmeter Straßenfläche.

„Das Umfeld der Porta Nigra, ihre Einfügung in das Stadtbild, wird zur Zeit der herausragenden Bedeutung dieses Baudenkmals nicht gerecht. Wir erwarten uns von dem Wettbewerb ein visionäres Konzept, das vom Verkehr über das Erscheinungsbild bis zu den Grünflächen alle Aspekte mit einbezieht“, erklärt Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani.

Junge Büros berücksichtigt

Am vergangenen Freitag wurden die 25 Teilnehmer des Wettbewerbs per Losverfahren bestimmt, wobei fünf Büros von vornherein gesetzt waren. Jeweils drei Plätze waren reserviert für junge Büros und für kleine Büros mit maximal fünf Mitarbeitern, von denen aber nur zwei die geforderten Voraussetzungen erfüllten. 15 Plätze wurden an etablierte Architekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner vergeben, darunter Bewerber aus Irland, Österreich und Luxemburg. Zu den Kriterien, die sie erfüllen mussten, zählte die Planung eines vergleichbaren Projekts mit einer Bausumme von mindestens 500 000 Euro in den vergangenen drei Jahren.

Die Teilnehmer müssen ihre ausgearbeiteten Konzepte bis 19. November einreichen. Danach tritt das Preisgericht zusammen, dem Kaes-Torchiani, Oberbürgermeister Klaus Jensen, Thomas Metz von der Mainzer Generaldirektion Kulturelles Erbe, Dr. Brigitte Ringbeck als Beauftragte der Kultusministerkonferenz beim UNESCO-Welterbekomitee, mehrere Experten aus den Bereichen Architektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung sowie ein Vertreter des Stadtrats angehören. Der erste Preis ist mit 32.000 Euro dotiert. Insgesamt steht ein Preisgeld von 85.000 Euro zur Verfügung.

Auch Römerbrücke im Blickfeld

Zu einem späteren Zeitpunkt ist auch für die Gestaltung des Umfelds der Römerbrücke ein Wettbewerb geplant, der gleichfalls aus dem Investitionsprogramm für Welterbestätten gefördert wird. Auch wenn es für die Umsetzung der Konzepte momentan noch keine Finanzierung gibt, sind die Gestaltungswettbewerbe für Kaes-Torchiani ein unerlässlicher erster Schritt auf dem Weg zur besseren Präsentation der beiden Welterbestätten: „Wir haben dann konkrete Lösungsvorschläge, die wir in den folgenden Jahren abarbeiten müssen.“