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27.09.2011

Erster Vorhang hebt sich pünktlich

Monteur Thomas Neumann passt eine Brandschutztür vor dem neuen Notausgang zur Gartenseite des Theaters an.
Monteur Thomas Neumann passt eine Brandschutztür vor dem neuen Notausgang zur Gartenseite des Theaters an.
Knapp eine Woche vor dem Tag der offenen Tür zum Start in die Theatersaison am Augustinerhof laufen in dem Gebäude die Arbeiten zur Verbesserung des Brandschutzes auf Hochtouren. Zwar können bis zum 3. Oktober nicht alle Projekte komplett abgeschlossen werden, einem pünktlichen Spielzeitstart steht aber nach Einschätzung der städtischen Gebäudewirtschaft und der Feuerwehr nichts im Weg.

Zur Verbesserung des Brandschutzes werden zwei etwa 1,10 Meter hohe Treppen für neue Notausgänge angebracht: links neben dem Eingang sowie auf der gegenüberliegenden Gartenseite. Die Umbauten hatten am 4. Juli nach dem Ende der vergangenen Spielzeit begonnen. Die Installation der beiden Fluchttreppen ist nur ein Teil der rund 1,2 Millionen Euro teuren Umbauten zur Verbesserung des Brandschutzes und weiterer Sicherheitsvorkehrungen für Besucher und Mitarbeiter des Theaters. Erste Arbeiten waren schon 2010 erledigt worden.

Die Notausgänge sind Teil eines unabhängigen Rettungswegs, der es ermöglicht, schneller aus dem Großen Haus nach draußen zu gelangen. Eine variable Glasabtrennung mit Türen sorgt künftig dafür, dass bei einem Brand im unteren Foyer mit der Kasse und den Besuchergarderoben keine giftigen Gase nach oben gelangen und sich die Flammen nicht so schnell ausbreiten.

Genauso bedeutsam für einen verbesserten Brandschutz sind Umbauten, die den Zuschauern beim ersten Theaterbesuch in der neuen Spielzeit gar  nicht auffallen werden. Im Dachgeschoss über der Bühne wurde eine leicht entflammbare Holzbrücke durch eine Konstruktion aus vorhandenen Betonelementen und einem Metallgeländer ersetzt. Neue Zwischenböden sollen zusätzlich das Ausbreiten der Flammen verzögern. Überflüssige Bauteile aus Holz wurden entfernt. Die Arbeiter installierten außerdem weitere Sprinkler, Rauchmelder und Brandschutzklappen.

Der Einbau der äußeren Fluchttreppen ist die erste Änderung an der Theaterfassade seit der Errichtung des markantem Baus am Augustinerhof. Dessen Vorgeschichte reicht bis ins Jahr 1959 zurück. Damals hatte der Stadtrat beschlossen, einen Neubau zu errichten. Der zunächst vorgesehene Standort an der Weberbach wurde verworfen, weil mit Blick auf die Kaiserthermen denkmalschutzrechtliche und archäologische Bedenken geäußert wurden. Der Neubau entstand nach einem weiteren Stadtratsbeschluss schließlich am Augustinerhof schräg gegenüber dem Rathaus.