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19.11.2019

Erinnerung an großen Denker

Festakt zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Oswald von Nell-Breuning
1981 wurde Pater Oswald von Nell-Breuning (Mitte) vom damaligen OB Felix Zimmermann (r.) zum Ehrenbürger ernannt. An dem Festakt nahm auch Bischof Bernhard Stein (l.) teil. Foto: Stadtarchiv
Der liebe Gott habe ihm ein bisschen „Grütze geschenkt" mit der er umzugehen wisse. Das sagte der Trierer Jesuitenpater Oswald von Nell-Breuning einmal über sich selbst. Dieses und viele weitere Zitate sind Bestandteil einer neuen Präsentation, die eine Gruppe interessierter Gästeführer konzipiert hat, um Nell-Breuning den Triererinnen und Trierern etwas näher zu bringen. Diesen Ansatz unterstützt auch OB Wolfram Leibe. Er betonte, es seien besondere Formate nötig, um Nell-Breuning zurück ins Gedächtnis zu bringen.

Gästeführer Walter Schneider, der den Vortrag gemeinsam mit Heike Recken-de Roi, Jürgen Kramp und weiteren Nell-Breuning Enthusiasten ausgearbeitet hat, sagte: „Er hat uns soviel hinterlassen. Wir dürfen ihn als Menschen und in seinen Erkenntnissen nicht verlieren."

Die Präsentation, die neben den Zitaten auch durch zahlreiche Fotos angereichert ist, geht sowohl auf Persönliches zu Nell-Breuning als auch auf sein berufliches Wirken ein. Von seiner Geburt 1890 in der Trierer Lindenstraße bis zu seiner Schulzeit auf dem Friedrich-Wilhelm-Gymnasium – zu dem er jeden Morgen mit einer Kutsche gebracht wurde – und seiner Priesterweihe 1921 erfahren die Zuhörer allerlei Interessantes über den Menschen Nell-Breuning. Auch seine Zeit als Sanitäter im Ersten Weltkrieg und seine wochenlange Inhaftierung während des Nationalsozialismus – die ihn fast gebrochen hätte – werden in dem Vortrag behandelt.

Neben den persönlichen Aspekten beleuchten die Gästeführer auch sein Wirken als Theologe, Sozialphilosoph und Nationalökonom. Die Mitarbeit an der Sozialenzyklika „Quadragesimo anno" von Papst Pius XI. von 1931 und seine Gedanken zum Subsidiaritätsprinzip spielen ebenso eine Rolle wie seine Beteiligung am Wiederaufbau der Bundesrepublik nach dem Zweiten Weltkrieg.