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15.03.2016

Erfolgreicher Start

Um Jugendliche und junge Erwachsene zu unterstützen, die beim Übergang von der Schule in den Beruf zu scheitern drohen, läuft in Trier als einer von rund 180 Modellkommunen seit 1. Juni 2015 das Förderprogramm „Jugend stärken im Quartier“. Im ersten halben Jahr haben sich an dem Projekt in Trier-Nord, und -West sowie in Ehrang 59 Jugendliche beteiligt. Damit ist eine erste Zielvorgabe erreicht. Im Januar wurde das Programm auf Mariahof ausgeweitet. 

Der Stadtrat hatte sich im März 2015 einstimmig für die städtische Beteiligung an dem Programm des Bundes und des Europäischen Sozialfonds ausgesprochen, das einen Beitrag zur Überwindung sozialer Benachteiligungen leisten soll. Wie Koordinatorin Petra Walden vom Jugendamt im Jugendhilfeausschuss weiter berichtete, läuft es bis Ende 2018 und richtet sich an junge Menschen zwischen zwölf und 26 Jahren, die von Programmen der beruflichen Bildung und der Grundsicherung für Arbeitssuchende nicht erreicht werden. Hierzu zählen zum Beispiel junge Menschen, die die Schule verweigern, Schulabbrecher sowie neuzugewanderte Personen mit einem besonderen Integrationsbedarf. Gründe für das Scheitern können schwierige familiäre Rahmenbedingungen, Integrationsdefizite sowie psychische Auffälligkeiten sein.

Zu den inhaltlichen Bausteinen, die schwerpunktmäßig in den Programmgebieten der Sozialen Stadt (Nord, Ehrang und West) sowie in Mariahof umgesetzt werden, gehören Case Management und Beratung/Clearing. Hierbei gibt es eine Zusammenarbeit mit den freien Trägern Bürgerservice GmbH, Palais e.V. und Bürgerhaus Trier-Nord.

Im Rahmen des Case Managements geht es um eine intensive und langfristige sozialpädagogische Einzelfallarbeit und Begleitung der jungen Erwachsenen über bestimme Lebens- und Entwicklungsabschnitte. Beim Clearing erhalten Jugendliche durch ein erstes Beratungsangebot die Möglichkeit, sich zu orientieren, welche Ausbildungs- oder Berufsentscheidung für sie die richtige ist. Bei Schwierigkeiten in Schule und Ausbildung wird gemeinsam in Erfahrung gebracht, wo genau die Probleme liegen und welche Lösungsmöglichkeiten in Frage kommen. Bei Bedarf ist eine Vermittlung in intensivere Unterstützungsangebote möglich.

Um das vor zwei Monaten auch in Mariahof gestartete Programm unter den Jugendlichen bekannter zu machen, findet am heutigen Dienstag, 15. März, 17 Uhr, ein Tischtennisturnier im Jugendtreff statt. Gastgeber ist der freie Träger Palais e. V., der in diesem Stadtteil der Partner bei der Umsetzung des Programms ist. Dazu sind alle Kinder und Jugendlichen aus dem umliegenden Wohngebiet eingeladen. Neben dem sportlichen Aspekt sind das gegenseitige Kennenlernen sowie die Vorstellung der Ansprechpartner des Palais e.V. Ziel der Veranstaltung in Mariahof.

Für die anderen beteiligten Stadtteile legte das Jugendamt nach fast acht Monaten im Ausschuss mehrere Statistiken vor. Daraus geht unter anderem hervor, dass in Ehrang der Anteil der Flüchtlinge unter den Teilnehmern mit 81 Prozent bislang besonders hoch war und dass in Trier-West besonders viele junge Frauen sich für das Angebot interessierten.

Das städtische Jugendamt hat eine Koordinationsstelle eingerichtet, um unter anderem die Schul- und die sonstige Jugendsozialarbeit sowie die neue Jugendberufsagentur einzubinden. Das Konzept von „Jugend stärken im Quartier“ stellt das Projektteam nach Aussage von Koordinatorin Walde vor einige Herausforderungen. Es sehe keinen Sanktionsdruck vor. Damit gebe es eine Abhängigkeit von der Motivation und Verlässlichkeit der Jugendlichen.