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14.11.2006

Erfahrungen von Rathaus zu „rådhus“

Stadtplaner aus der südschwedischen Stadt Partille in Trier

Umweltberater Johannes Hill (ganz links) informiert die schwedische Gruppe über die energiesparenden Passiv-Häuser, die am Wasserband auf dem Petrisberg gebaut wurden.
Umweltberater Johannes Hill (ganz links) informiert die schwedische Gruppe über die energiesparenden Passiv-Häuser, die am Wasserband auf dem Petrisberg gebaut wurden.
Bürgerbeteiligung, Umweltschutz, neue Verkehrskonzepte – nicht nur in Trier stehen diese Themen im Rat und in den zuständigen Ämtern weit oben auf der Agenda. Auch im hohen Norden, genauer in der südschwedischen Stadt Partille, stehen die Behörden vor ähnlichen Herausforderungen. 13 Mitarbeiter des Bau- und Umweltamtes („Bygg- och miljökontoret“) aus der 35000 Einwohner-Stadt Partille stiegen daher kurzerhand im nahgelegenen Göteborg in den Billigflieger, um aus ihrem Betriebsausflug einen Erfahrungsaustausch mit ihren deutschen Kollegen in Trier zu machen.

Rundgang auf dem Petrisberg

„Die Entscheidung, uns ausgerechnet in Trier zu informieren, war schnell gefallen“, sagte Amtsleiter Jan Öhmann, der vor einigen Jahren schon einmal in Trier war und seinen Kollegen von der Stadt vorgeschwärmt hatte. Auf der Internetseite des Städtenetzes QuattroPole fanden die schwedischen Verwaltungsmitarbeiter den Hinweis auf die angebotenen Energietouren und nahmen Kontakt zum städtischen Umweltberater Johannes Hill auf. Auch das Stadtplanungsamt war gern bereit, vor Ort über Trierer Projekte zu informieren.

Um innovative und energiesparende Bauformen ging es bei der Tour mit Umweltberater Hill. Auf dem Petrisberg konnten die skandinavischen Gäste das Passiv-Haus von Herbert Bee erkunden, der ihnen die Besonderheiten der Wärmerückgewinnung und den „Nichtraucher-Kamin“ erläuterte. Von EGP-Geschäftsführer Jan Eitel erhielten sie einen Überblick über die Entwicklung des Petrisbergs. „Alle waren beeindruckt und betonten, dass sie einige Anregungen zum Thema Energiesparen und Bauen mit nach Schweden nehmen werden“, sagte Hill.

Beim Gespräch mit Mitarbeitern im Rathaus zeigte sich, dass Trier und Partille zum Teil ähnliche Probleme lösen müssen. „Wir wollen unsere Bürger mehr in die Entscheidungsprozesse einbinden, was oft schwierig ist“, so Öhmann. Die Stadtteilrahmenpläne, die in Trier in Zusammenarbeit mit den Bürgern erstellt werden, stießen bei den schwedischen Kollegen daher auf großes Interesse. Neben Stefan Leist und Simeon Friedrich (Stadtplanungsamt) informierte Sören Stock (Tiefbauamt) die schwedischen Bau- und Umweltplaner über das Mobilitätskonzept 2020. „Auch wenn die Voraussetzungen in Schweden und Deutschland oft unterschiedlich sind, konnten wir von diesem Erfahrungsaustausch sehr profitieren“, sagte Öhmann zum Abschluss.