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07.02.2012

Energiewende vor Ort beschleunigen

Klimaschutzmanager Manfred Hamm
Klimaschutzmanager Manfred Hamm
Schon lange vor der Atomkatastrophe in Fukushima hat die Region Trier auf heimische erneuerbare Energie gesetzt. Um diesen Prozess in den Kommunen zu beschleunigen, hat die Energieagentur einen Steckbrief eingerichtet. Er liefert Grundlagendaten der Kommunen und listet Stärken und Schwächen auf. Der neue „European Energy Award“ soll beispielhafte Projekte auszeichnen und die Qualitätssicherung fördern. Zudem ist mit Manfred Hamm seit Jahresbeginn ein regionaler Klimaschutzmanager im Einsatz.

Derzeit muss die Region Trier nach Angaben von OB Klaus Jensen noch Strom, Wärme und Kraftstoffe im jährlichen Gesamtwert von rund einer Milliarde Euro importieren. Vor diesem Hintergrund soll nicht nur im Interesse des Klimaschutzes, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen der Anteil erneuerbarer Energien aus heimischen Solar-, Windkraft oder Biomasseanlagen deutlich wachsen. Zwar sei nicht zuletzt dank des Einsatzes der Kommunen und der Stadtwerke schon viel erreicht worden, aber es seien noch weitere Anstrengungen erforderlich. Ein Beispiel ist nach Angaben von Jensen das geplante Pumpspeicherkraftwerk.
 
Immer mehr Wärmepumpen

Auf praxisorientierte Hilfen für die Kommunen setzt die Energieagentur nach Angaben ihres Geschäftsführers Achim Hill mit den drei neuen Angeboten. Bislang werden Klimaschutzprojekte mit dem Einsatz erneuerbarer Energien oft durch unvollständige Informationen zum Ist-Zustand erschwert. Außerdem fehlt manchmal eine standardisierte Datengrundlage, die einen Vergleich der Kommunen erst möglich macht. An dieser Stelle setzt das Internetportal www.kommunaler-energiesteckbrief.de an, das mit finanzieller Unterstützung des Landes entstand.

Es bietet außerdem einen Überblick zur Entwicklung der letzten Jahre. So hat sich beispielsweise seit 2000 in der gesamten Region der Anteil von Wärmepumpen in Neubauten deutlich erhöht. Das Portal bezieht auch „weiche“ Indikatoren in den Vergleich ein, wie das Engagement der Bürger in speziellen Initiativen und öffentliche Beratungsangebote. Damit werden Kommunen wie Trier angemessen berücksichtigt, die  weniger Windräder aufstellen können als Flächengemeinden in der Eifel.

Der neue Klimaschutzmanager Manfred Hamm ist in 23 von 29 Verbandsgemeinden der Region sowie in Trier im Einsatz. Seine zunächst auf drei Jahre befristete Stelle wird vom Land gefördert. Der Ingenieur für Verfahrenstechnik kümmert sich schwerpunktmäßig um die Einführung von Energiemanagement und -Controlling, die Sanierung öffentlicher Gebäude sowie die Modernisierung von Beleuchtungsanlagen in Straßen und kommunalen Immobilien.
 
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