Sprungmarken
27.04.2010

Energieverbrauch sinkt auf ein Drittel

Diese LED-Reflektorlampen verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger Energie als vergleichbare Halogenmodelle.
Diese LED-Reflektorlampen verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger Energie als vergleichbare Halogenmodelle.
„Trier soll rheinland-pfälzische Modellstadt für den Klimaschutz werden.“ Dieses Ziel gab Oberbürgermeister  Klaus Jensen in seiner Antrittsrede 2007 vor. Mittlerweile hat die Stadt einige Projekte realisiert und erhöht durch den Erfolg beim Wettbewerb „Coolstes Rathaus“ die Effizienz der Beleuchtung um mehr als 50 Prozent. Auch die Stadtwerke verfolgen ein ausgeprägtes Klimaschutzengagement. Sie haben in den letzten Jahren rund 60 Millionen Euro in den Ausbau der dezentralen Energieerzeugung aus erneuerbaren Ressourcen und in effiziente Technik investiert. Ein weiterer wichtiger Meilenstein für beide Partner ist, wie in der Rathaus Zeitung am 13. April bereits berichtet, einer von bundesweit zehn Hauptpreisen des Wettbewerbs „Kommunen im neuen Licht“.

Umweltgerechte Entsorgung

In die Umsetzung eines LED-Beleuchtungskonzepts im Schulzentrum Mäusheckerweg fließen zwei Millionen Euro. Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani, Klauspeter Quiring, Leiter der städtischen Gebäudewirtschaft, und Hermann Weber, Stadtwerke-Abteilungsleiter Energiedienstleistungen, nahmen den Preis in Frankfurt entgegen. Der Zeitplan sieht vor, im Mai und Juni die Planung im Detail fortzusetzen und mit ersten konkreten Projekten auf dem Parkplatz sowie den Gehwegen des Schulzentrums Mäusheckerweg zu beginnen.

Energieeinsparung, lange Lebensdauer, umweltgerechte Entsorgung und eine maßgeschneiderten Beleuchtung sind nur einige Vorteile der LED-Technologie, die viele Experten für die zukunftsträchtigste Beleuchtungsform halten, auch im Vergleich mit den Energiesparlampen. Nach Einschätzung von Kaes-Torchiani und Quiring erhielt das Trierer Konzept für den Gebäudekomplex Mäusheckerweg unter anderem den Zuschlag, weil neben der Innen- auch die Außenbeleuchtung berücksichtigt wurde und so eine integrierte Lösung entstand. Sie schließt eine verkehrssichere Beleuchtung der Fußgängerüberwege und des Parkplatzes ein, die vor allem in der dunklen Jahreszeit wichtig ist.

Knapp 1500 Schüler nutzen den Komplex mit Haupt- und Realschule sowie  dem Spee-Gymnasium. Darüber hinaus dient die Mehrzweckhalle mehreren Tausend Sportlern und Zuschauern jährlich als Freizeitstätte. „Einerseits möchten wir die Sicherheit im Innen- und Außenbereich erhöhen. Andererseits haben wir  einen langfristigen wirtschaftlichen Vorteil“, erläutert Quiring. Die neuen Leuchtmittel verbrauchen nur noch rund ein Drittel der Energie im Vergleich zu heute.

Die Stadtwerke wollen bei ihren Kunden einen bewussteren Umgang mit Energie erreichen. „Die ökonomischen und ökologischen Potenziale der LED-Technologie liegen auf der Hand, sowohl für Kommunen, als auch für Privathaushalte. Was fehlt sind die Praxisbeispiele“, erklärt Vertriebsleiter Matthias Sommer. Mit den Erfahrungen aus einem solchen „Leuchtturmprojekt“ könnten die Stadtwerke die Technologie auch in anderen Gebäuden in Trier und der Region etablieren, den gewonnenen Wirtschafts- und Umweltnutzen vervielfachen und einen Beitrag zur Energieeffizienz leisten.

Akzeptanz wird untersucht

Eine wichtige Rolle in dem LED-Projekt spielt die wissenschaftliche Begleitung. Die Trierer FH misst, dokumentiert und wertet optische und elektrische Parameter der Technologie aus. Ziel ist, die neuen Leuchtmittel in wissenschaftlichen Kennzahlen vergleichbar zu machen.

Darüber hinaus startet das Fraunhofer-Institut mit dem Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien (IREES) eine sozialwissenschaftliche Begleitforschung um die Akzeptanz der neuen LED-Beleuchtung durch die Nutzer, vor allem Lehrer und Schüler, zu ermitteln. „Die Behaglichkeit von Räumen kann generell die Einstellung zu energiesparenden Maßnahmen beeinflussen“, erläutert Michael Mai vom IREES.