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24.02.2015

Endlich wieder Kind sein können

Initiator Theo Lamberts animiert zum symbolischen Start der Aktion in der Arena einige Flüchtlingskinder und Altersgenossen von der Ausonius-Grundschule zu einer Gymnastikübung.
Initiator Theo Lamberts animiert zum symbolischen Start der Aktion in der Arena einige Flüchtlingskinder und Altersgenossen von der Ausonius-Grundschule zu einer Gymnastikübung.
In jüngster Zeit häufen sich dramatische Meldungen rund um die deutlich steigenden Flüchtlingszahlen. Allein in Trier leben derzeit etwa 1600 von ihnen. Wegen der Platznot musste in der Aufnahmeeinrichtung Euren ein Zelt aufgestellt werden. Ein Lichtblick in dieser schwierigen Situation ist ein neues Sport- und Bewegungsprojekt, an dem ab sofort rund 80 Kinder jeweils einmal pro Woche teilnehmen können.

„Viele Flüchtlingskinder haben in ihren Heimatländern und während der Flucht Traumatisierendes erlebt. Es ist uns ein besonderes Anliegen, ihnen Angebote zu machen, damit sie wieder Kind sein können. Der Sport ist hierfür ganz besonders geeignet, da er nicht nur dem natürlichen Bewegungsdrang entspricht, sondern auch die Gemeinschaft fördert und Kinder unabhängig von ihrer Muttersprache eine gemeinsame Sprache finden“, erklärte Landesjugendministerin Irene Alt bei der Vorstellung des Projekts in der Trierer Arena. ADD- Präsidentin Dagmar Barzen würdigte die Aktion als „gelungenes Zeichen für Integration und gesellschaftliche Verantwortung. Dafür bedanke ich mich ganz besonders bei dem Initiator, unserem pensionierten Schulsportreferenten Theo Lamberts.“

„Die Schulen nehmen sich mit hohem Engagement und großer Offenheit der Kinder und Jugendlichen an, die unter teilweise abenteuerlichen Umständen in unser Land geflohen sind. Das Land versucht, die Schulen nach besten Kräften zu unterstützen, um eine gute und schnelle Integration zu ermöglichen. Das Trierer Beispiel zeigt: Es ist nicht nur die Kenntnis der deutschen Sprache, die die Integration befördert“, ergänzte Bildungsstaatssekretär Hans Beckmann.

Damit das Projekt in relativ kurzer Zeit aus der Taufe gehoben werden konnte, war die Unterstützung zahlreicher Trierer Partner erforderlich: Die Ausonius- und die Matthias-Grundschule, das MPG und das AVG sammelten Turnschuhe. Die Arena Trier öffnet ihre Halle. Der FSV Tarforst, mit rund 1600 Mitgliedern zweitgrößter Trierer Sportverein, und die AOK stellen Übungsleiter zur Verfügung. Das Haus der Gesundheit leistet organisatorische Unterstützung und kümmert sich zum Beispiel um die Weiterleitung von Spenden.

Bürgermeisterin Angelika Birk richtete ein „herzliches Dankeschön“ an alle Partner. Das Projekt sei ein sehr gutes Zeichen für die Integrationen der Flüchtlinge. Die Sozialdezernentin hob die sehr große Hilfsbereitschaft der Bevölkerung hervor, die sich zum Beispiel in der Übernahme von Patenschaften zeige. Das neue Projekt sei vorbildlich für die enge Vernetzung von Ehrenamtlichen und Profis bei den Hilfen für die Flüchtlinge.

Nach Birks Grußwort erläuterte Initiator Theo Lamberts die Philosophie des Projekts: „Wir wollen, dass die Kinder über den Sport wieder den Weg in ein möglichst normales Leben finden. Der Sport ermöglicht ihnen nicht nur die Bewegung, er hilft ihnen bei der Entwicklung und stärkt die Gesundheit. Neben der allgemeinen und motorischen Förderung kann er ein Schlüssel zum Spracherwerb sein und hilft bei der Integration. Deshalb wollen wir mit diesem Angebot ein deutliches Zeichen für eine Willkommenskultur setzen.“ Unterstützt wird das Programm vom Landessportbund, der Lotto-Stiftung, dem Fußballverband Rheinland, der Stiftung „Zukunft für Kinder“, den Rotariern, der Elisabeth-Schaffner-Stiftung, dem Lions-Club, von der Volksbank, dem Sporthaus Simons, der Nikolaus-Koch-Stiftung und durch den Verein „Herzen berühren.“

Weitere Informationen bei Theo Lamberts, Telefon: 06571/20547, E-Mail: theo.lamberts@gmx.net.