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21.01.2014

Eltern mehr denn je gefordert

Foto: alltägliche Stressfaktoren und Gesundheitsrisiken für Kinder
Die Frage, welchen körperlichen und psycho-sozialen Risiken Kinder und Jugendliche in der heutigen Gesellschaft ausgesetzt sind, stand im Blickpunkt der 20. Trierer Gesundheitsförderkonferenz. Vor allem für Familien gab es zahlreiche Tipps zur Vorbeugung. Egal, ob es um Essen/Übergewicht, mangelnde Bewegung, Mobbing in der Schule oder den Einfluss neuer Medien geht – vor allem die Eltern sind immer stärker gefordert.

 Angesichts massiver und für die junge Zielgruppe maßgeschneiderter Werbung der Lebensmittelindustrie müssen sie noch viel genauer prüfen, welche Ernährungsgewohnheiten ihre Kinder haben. Ähnlich sieht es bei den neuen Medien aus: Weil schon manche Grundschüler ein Smartphone haben und in vielen weiterführenden Schulen auch Handy-Verbote oft nicht konsequent durchgesetzt werden können, müssen sich Eltern nicht nur über technische Entwicklungen und Gefahren durch Datenmissbrauch und Mobbing in sozialen Netzwerken informieren, sondern auch ihre Kinder genau beobachten, ob eine Onlinesucht droht.

Bettina Löchel von der Suchtberatungsstelle „Die Tür“ nannte in ihrem Vortrag eine ganze Reihe vom Symptomen. Dazu gehören die Vernachlässigung häuslicher Pflichten und der  Hobbys, Zeichen von Chaos und Verwahrlosung im eigenen Zimmer, Müdigkeit am Morgen und nachlassende schulische Leistungen.

„Starke Eltern – starke Kinder“

Nach Einschätzung der Expertin gibt es keine belastbaren Zahlen, ab welchem Alter welche Handys, Smartphones, Spielkonsolen oder Tablet- PCs bei Kindern und Jugendlichen zu empfehlen sind. Wichtig sei auch, mit den Kindern und Jugendlichen im Gespräch zu bleiben. Unter dem Titel „Mutter oder Vater-Taubheit“ setzte sich Elterntrainerin Andrea Förtsch- Hüfner von der Initiative „Starke Eltern – starke Kinder“ mit den Kommunikationsstörungen zwischen den Generationen und möglichen Ursachen für Konflikte auseinander. Dieses Thema spielte auch eine zentrale Rolle in dem Beitrag über Mobbing bei Kindern der Psychotherapeutin Almut Wagner. Viele der Opfer geraten in einen Teufelskreis aus Isolation und mangelndem Selbstbewusstsein. Viele Eltern kommen nicht mehr an sie heran. Die Expertin präsentierte erschreckende Zahlen: Mittlerweile hat jedes achte Kind schon einmal einen Altersgenossen gemobbt. Dieses Problem taucht in allen gesellschaftlichen Schichten auf.

Beim Thema Essen und Bewegung schilderte Ernährungsberaterin Marion Heintz eindrucksvoll den Teufelskreis von Fehlernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel. Wie auch in dem Vortrag über „Gesunde Bewegung für Kinder“ von Holger Jungandreas (Gesundheitspark Trier) sowie an den Infoständen erhielten die Tagungsbesucher zahlreiche praxisnahe Tipps für konkrete Verbesserungen im Alltag.