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19.05.2015

Elf Jahre auf 182 Seiten

Intendant Gerhard Weber präsentiert die Neuerscheinung
Gerhard Weber hört im August als Intendant des Trierer Theaters auf – jedoch nicht ohne einen Blick zurück zu werfen.
Über 1,3 Millionen Zuschauer, 3379 Veranstaltungen, 250 Neuinszenierungen, 376 Konzerte und über 150 Extra-Veranstaltungen. Dies sind nur einige Schlaglichter der Intendanz von Gerhard Weber am Theater Trier, die im August nach elf Jahren endet. Damit von diesen elf Jahren mehr zurückbleibt als Erinnerung, ist nun ein Buch erschienen.

„Zeitreise Theater Trier 2004 – 2015“ lautet der Titel und auf 182 Seiten nimmt das Buch den Leser mit durch elf Jahre Theater in Trier unter der Leitung von Gerhard Weber: Mit Texten von Wegbegleitern, Themen- schwerpunkten und einer Übersicht externer Spielstätten – vor allem aber mit vielen Fotos von Aufführungen und Schnappschüssen.

„Ich bin wirklich stolz drauf, ist ein tolles Ding geworden“, lobte Weber das Buch bei einer Pressekonferenz im Theater und ergänzte: „Es ist ein erster Abschiedsgong, der heute geschlagen wird.“ Weber, der seine Theaterlaufbahn 1974 bei Claus Peymann am Staatstheater Stuttgart begonnen hatte, wurde 2004 Intendant am Theater Trier, wo er ein breites Repertoire an Stücken inszenierte. Etwa die Komödie „Cyrano de Bergerac“ von Edmond de Rostand und die Revue „Die Schöne und das klitzekleine Biest“ von Jérôme Savary in deutscher Erst- aufführung mit dem mittlerweile verstorbenen TV-Star Dirk Bach. Weitere Inszenierungen Webers waren etwa Carl Zuckmayers Schauspiel „Der Hauptmann von Köpenick“ sowie die Revue „Kleiner Mann, was nun?“

Dank an „neugieriges Publikum“

In einem kurzen Rückblick gab Weber eine erste Bilanz „elf intensiver Theaterjahre“. So habe die erste Spielzeit 2004/05 „deutliche Zeichen eines neuen künstlerischen Weges für das Theater Trier“ gesetzt. 27 Premieren gab es zum Start der Intendanz von Gerhard Weber.

Er erinnerte an die Bespielung externer Spielstätten, etwa in der Kneipe „Miss Marples“, an „bitterkomische Spielopern-Inszenierungen“ und das Heranwagen an sperrige Werke wie den „Wozzeck“. Webers Dank ging an ein „stets treues und neugieriges Publikum“, seine Mitarbeiter sowie an den Stadtrat und den Kulturausschuss, „die in ihren unterschiedlichen Mehrheiten diese elf Jahre fortwährender Theaterarbeit als Ensembletheater ermöglichten“.

Chefdramaturg Peter Oppermann würdigte die Zeit Webers als Intendant als „etwas Besonderes“. Nicht zuletzt wegen der Kontinuität in den elf Jahren. Jedoch sei mit dem Erscheinen des Buches noch kein „endgültiger Abschied“ verbunden, betonte Oppermann und sagte: „Es gibt noch einige Premieren.“ Etwa die Uraufführung von „Othello Reloaded“ am Samstag, 20. Juni, 19.30 Uhr, in der Bobinet-Halle in Trier-West und die Premiere der Oper „La Clemenza di Tito“ am Sonntag, 7. Juni, 19.30 Uhr im Großen Haus. Hiltrud Zock, Vorsitzende der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Trierer Theaters, lobte Webers Bemühen, „immer wieder zu zeigen, dass Theater mehr ist als das, was auf der Bühne passiert“.