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14.06.2011

Einladendes Treppenhaus

Jean Martin Solt (Verein Transcultur), Annika Rieche (Club Aktiv) und die Designerin Gabi Bruckmann  (v. r.) präsentieren eine neugestaltete Wand in der Abteilung für Wohnungswesen des Sozialamtes.
Jean Martin Solt (Verein Transcultur), Annika Rieche (Club Aktiv) und die Designerin Gabi Bruckmann (v. r.) präsentieren eine neugestaltete Wand in der Abteilung für Wohnungswesen des Sozialamtes.
Dank des Bau-Art-Projekts zur Betreuung und beruflichen Wiedereingliederung von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen erstrahlt bereits zum dritten Mal der Flur einer städtischen Dienststelle mit hoher Besucherfrequenz in frischem Glanz. In der Abteilung für Wohnungswesen des Sozialamts präsentieret sich das Treppenhaus in einem freundlich-einladenden Ambiente.

Sozialamtsleiter Hans-Werner Meyer hatte das Projekt des Club Aktiv und des Vereins „Transcultur“ durch die farbenfrohe Umgestaltung eines Geräteschuppens der Deutschen Bahn AG entdeckt. Er regte die Verschönerung der Flure im Gebäude des Jugend- und des Sozialamts in zwei Etappen an. Sie stieß bei Mitarbeitern und Besuchern auf eine ausgesprochen positive Resonanz. „Wir waren eine Art Vorreiter“, so Meyer. Mittlerweile hat die Bau-Art-Gruppe unter anderem Treppenhäuser und Flure der Grundschule St. Matthias, der Theodor-Heuss-Haupt- und der Ambrosius-Grundschule sowie einen Raum im Jugendzentrum Mergener Hof verschönert.

Sozialamtsleiter Meyer setzt sich aber nicht nur für das Projekt ein, weil ihm die Neugestaltung gefällt. Die Re-Integration von Menschen mit psychischer Beeinträchtigung ist ein zentrales Anliegen seiner Dienststelle. In der Außenstelle für Wohnungswesen neben dem Hochbunker waren zwölf Mitarbeiter der Bau-Art-Gruppe mit Pinsel, Leiter und Farbeimer zwischen Januar und Mai im Einsatz. Sie wurden von einem Experten aus diesem Handwerk sowie einem Psychologen betreut. Der EU-Sozialfonds, die Stadt und das Mainzer Sozialministerium fördern das Projekt. Die Kombination aus künstlerischer Kreativität und handwerklicher Betätigung soll es Menschen mit psychischer Beeinträchtigung erleichtern, wieder beruflich Fuß zu fassen. Die Anforderungen steigen kontinuierlich. Die Teilnehmer werden als Bau- und Objektbeschichter, Maler und Lackierer, Tischler oder Zimmerer geschult. Unter Umständen wird diese Zeit bei einer anschließenden regulären Lehre angerechnet.
 
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