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15.03.2022

Einheimische und Gäste begeistern

Symbolisch präsentiert Dezernent Markus Nöhl (links) mit Akteuren, die an der Erstellung des Tourismuskonzepts beteiligt waren, die drei Profilthemen Triers – Welterbe, Wein und Natur (v. r.): TTM-Chef Norbert Käthler, Klaus Tonkaboni (Vorsitzender TTM-Marketingbeirat), Patrick Sterzenbach (Vorsitzender City-Initiative) und Andrea Weber (IHK-Vizepräsidentin).
Symbolisch präsentiert Dezernent Markus Nöhl (links) mit Akteuren, die an der Erstellung des Tourismuskonzepts beteiligt waren, die drei Profilthemen Triers – Welterbe, Wein und Natur (v. r.): TTM-Chef Norbert Käthler, Klaus Tonkaboni (Vorsitzender TTM-Marketingbeirat), Patrick Sterzenbach (Vorsitzender City-Initiative) und Andrea Weber (IHK-Vizepräsidentin).

Trier ist eine Tourismusstadt: Jeden Tag bestaunen Gäste das römische Welterbe, genießen den Moselwein oder lassen sich vom Kulturprogramm begeistern. Damit die Moselstadt ein beliebtes Reiseziel bleibt, hat die Trier Tourismus und Marketing GmbH (TTM) in einem breit angelegten Prozess mit weiteren Akteuren ein Tourismuskonzept erarbeitet, das in eine neue Richtung zielt.

Mit dem neuen Konzept, das den Titel „Trier 2030+“ trägt, wird weniger der bislang quantitativ ausgerichtete Ansatz einer Steigerung der Gästezahl verfolgt, sondern ein qualitatives Wachstum als Ziel angestrebt. Dies ist auch dem Umstand geschuldet, dass die Interessen der Einheimischen berücksichtigt werden sollen: Umfragen des Amts StadtForschungEntwicklung ergaben, dass bei ihnen aktuell eine hohe Akzeptanz des Tourismus vorherrscht, die jedoch auch begrenzt ist. Der für Tourismus zuständige Dezernent Markus Nöhl betonte: „Die aktuell hohe Akzeptanz des Tourismus wollen wir erhalten, damit Bürgerinnen und Bürger auch weiterhin glücklich darüber sind, dass so viele Gäste in unsere Stadt kommen.“ Der Tourismus trage zur Lebensqualität aller bei, ist sich Nöhl sicher.

Auch TT M-Geschäftsführer Norbert Käthler machte die neue Stoßrichtung des Konzepts deutlich: „Der Tourismus wuchs die letzten Jahrzehnte immerzu. Jetzt ist die Frage, wie er nachhaltig wachsen kann.“ Diese Frage beantwortet das Konzept mit der Fokussierung auf eine bestimmte Zielgruppe, für die Nachhaltigkeit von besonderer Bedeutung ist: das sogenannte postmaterielle Milieu. Hierzu zählen Menschen aus der oberen Mittel- und Oberschicht, die an authentischen Erlebnissen sowie an Kunst und Kultur interessiert sind. Käthler ist sich sicher: „Genau das, was diese Kernzielgruppe möchte, ist in Trier erlebbar.“ Insgesamt sei das Konzept stärker auf Individualreisende ausgerichtet, die höhere Ansprüche an Qualität haben, erläuterte Käthler. Damit nehme es auch Erfahrungen der letzten zwei Jahre auf, in denen wegen der Corona-Pandemie bei Gruppenreisen deutliche Rückgänge verzeichnet wurden.

Nöhl misst vor allem der Authentizität einen großen Stellenwert bei: „Wir müssen zu dem stehen, was wir sind: Eine Welterbestadt, die ein unverwechselbares Natur- und Genusserlebnis bietet.“ Dementsprechend hat das Konzept drei zentrale Handlungsfelder herauskristallisiert, die im Fokus stehen: Welterbe und Geschichte, Wein und Kulinarik sowie Mosel und Natur. Entsprechend soll Trier als Ort erlebbar gemacht werden, in dem Weltgeschichte geschrieben wurde. Wein soll als zentrales Thema für Trier definiert und passende Angebote für hochwertige Weinerlebnisse weiterentwickelt werden. Im dritten Handlungsfeld soll die Mosel als Natur- und Erlebnisraum gestaltet und Aktivangebote sichtbarer und erlebbarer gemacht werden. Auf Basis des Konzeptes soll Trier zudem stärker als Zentrum der Region vermarktet werden. „Denn der Gast nimmt die Stadtgrenze nicht wahr, er kann aber zu einem längeren Aufenthalt inspiriert werden, wenn er die Angebote an der Mosel, in der Eifel oder in Luxemburg stärker wahrnimmt“, so Käthler.

Das Tourismuskonzept wurde in Kooperation mit zahlreichen Akteuren gestaltet und berücksichtigt die Schnittstellen zu anderen Strategien und Konzepten der Stadt, beispielweise zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK ), zum Einzelhandelskonzept sowie zu diversen Verkehrskonzepten. Zudem werden die Grundlagen dafür definiert, dass sich Themen, Ziele und Zielgruppen der Stadt mit denen der touristischen Region Mosel und der Tourismus-Strategie des Landes gegenseitig ergänzen und miteinander eine bessere touristische Entwicklung ermöglichen. Die Erarbeitung wurde bereits vor der Pandemie gestartet – auf Initiative der TTM, in gemeinsamer Federführung mit dem Amt für StadtForschung Entwicklung.

Im weiteren Fortschreibungsprozess waren unter anderem der Stadtrat, der Aufsichtsrat der TT M, der Marketing-Beirat und damit die Wirtschaft, die Kultur, die Hotellerie und diverse Ämter der Stadt in mehreren Workshops intensiv eingebunden, so dass das jetzt vorliegende Konzept auf einer breiten Basis steht. Der Dezernatsausschuss III hat dem Konzept vergangene Woche einmütig zugestimmt, die abschließende Beschlussfassung folgt in der nächsten Stadtratssitzung am 23. März.

Das Tourismuskonzept „Trier 2030+“ ist für die interessierte Öffentlichkeit unter www.trier-info.de/aufgaben-ziele abrufbar.

Björn Gutheil