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18.10.2022

Eine Unterkunft in der Not

Außenansicht des Margareta-Bosco-Hauses
Das sanierte Gebäude bietet Schlafplätze und Appartements für bis zu zehn junge wohnungslose Männer. Foto: Don Bosco
Mit der Eröffnung des Margareta-Bosco-Hauses in Trier-West hat das Jugendhilfezentrum Don Bosco Helenenberg die Einrichtung eines neuen Angebots für wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte junge Männer gefeiert. Ideengeber für das Projekt war das städtische Jugendamt.

In Anwesenheit von Bürgermeisterin und Sozialdezernentin Elvira Garbes und von Vorstandsmitgliedern der Herbert und Veronika Reh Stiftung dankte der Gesamtleiter des Jugendhilfezentrums, Benedikt Quack, allen am Vorzeigeprojekt Beteiligten, zu denen neben der Stiftung und der Stadt Trier auch das Jugendministerium des Landes Rheinland-Pfalz zählt.

Zwischenstation

Als Anlaufstelle und Notschlafstätte für entkoppelte Menschen im Alter von 18 bis 25 Jahren stellt das Angebot eine Zwischenstation auf dem Weg zur Selbstständigkeit dar. Als neue Notschlafstätte mit Schlafplätzen und in Appartements für junge Wohnungslose, die einen Weg aus der Wohnungslosigkeit finden wollen, bietet das Margareta-Bosco-Haus zeitgleich Platz für bis zu zehn junge Menschen. Pädagogische Maßnahmen und Beratungsangebote sollen es ihnen ermöglichen, sich in die Gesellschaft zu integrieren. Eine Streetworkerin spricht zusätzlich zu den Angeboten im Haus wohnungslose junge Erwachsene auf der Straße an und macht sie auf die Angebote aufmerksam.

„Großartige Dinge entstehen nur, wenn viele Menschen bereit sind, sich hinter einem Ziel zu versammeln." Unter diesem Motto des Grußworts von Bürgermeisterin Elvira Garbes zeigten auch die anderen Redner der Feierstunde auf, wie dieses für Trier bedeutsame Projekt seit dem entsprechenden Stadtratsbeschluss im Jahr 2018 gelingen konnte – auch dank des großzügigen Engagements der Herbert und Veronika Reh Stiftung. Sie hatte laut Vorstandsmitglied Dr. Manfred Bitter die Immobilie von der Stadt erworben und für 1,6 Millionen Euro renoviert und restauriert. Auch für die Zukunft hat sich die Stiftung verpflichtet, die Arbeit des Trägers jährlich mit weiteren 20.000 Euro zu unterstützen.

Haus ist bereits gut besucht

Als zuständige Sozialdezernentin zeigte sich Bürgermeisterin Garbes erleichtert, dass dieses Angebot vor allem durch die konstruktive Zusammenarbeit zwischen Stiftung und Träger sowie dem Jugendministerium des Landes erheblich zur Lösung des seit rund zehn Jahren diskutierten Zielgruppenproblems beiträgt. Bitter bedankte sich beim Ideengeber für das Projekt – dem Leiter des Jugendamtes Carsten Lang, der die Stiftung seinerzeit überzeugt habe.

Wie Benedikt Quack feststellte, wird das Angebot bereits sehr gut angenommen. „Das Haus ist gut besucht", erklärte er. „Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage im Winter noch steigen wird und wir damit einigen Menschen eine menschenwürdige Unterkunft anbieten können."