Eindrucksvolle Wiederverwertung

Im Rahmen seiner regelmäßigen Firmenvisiten besuchte Oberbürgermeister und Wirtschaftsdezernent Klaus Jensen vergangene Woche die Theo Steil GmbH im Trierer Hafen. „Es ist hoch eindrucksvoll, mit wie vielen Methoden und differenzierten Abläufen hier Wiederverwertung stattfindet“, sagte der OB nach einem Rundgang über das 100.000 Quadratmeter große Firmengelände. Bei der Altmetallverwertung im Trierer Hafen werden „Wohlstandsschrotte“, zum Beispiel von Fahrrädern oder Stahlmöbeln, getrennt, zerkleinert und in sortenreine Rohstoffe zurückverwandelt, die von der Metall verarbeitenden Industrie wieder verwendet werden. Im vergangenen Jahr wurden 430.000 Tonnen Schrott verarbeitet.

Krise ist spürbar

Die aktuelle Krise ist auch bei der Steil GmbH spürbar. „Ein Unternehmen wie wir ist von der Wirtschaftssituation genauso getroffen wie die gesamte Industrie“, sagte Geschäftsführer Johannes Gondert, der mit Stefan Gondert, Dr. Christian Satlow und Norbert Schuster das Unternehmen leitet. „Wir haben uns aber verhältnismäßig gut durchmanövriert, weil wir eine sehr vielseitige Produktpalette haben.“ Zu den Absatzmärkten zählt auch China, wenngleich das Trierer Unternehmen vornehmlich europäisch orientiert ist.

Aufgrund der momentanen Wirtschaftskrise hat die Steil GmbH Leiharbeiter entlassen, einige Abteilungen in Kurzarbeit geschickt. Entlassungen in der Stammbelegschaft, zu der etwa 300 Mitarbeiter in Trier und circa 720 Beschäftigte im gesamten Betrieb zählen, sind nach Angaben von Gondert momentan nicht geplant.

Zur Steil-Gruppe gehören die Unternehmen Theo Steil GmbH mit den Produktionsaggregaten „Schredder, Scheren und Kondiratoren“, die Steil Entsorgung GmbH als Entsorgungsfachbetrieb für Müll aus Industrie, Gewerbe und privaten Haushalten sowie die Gotra, ein Transport- und Logistikunternehmen, das im luxemburgischen Mertert ansässig ist. Neben dem als Entsorgungsfachbetrieb zertifizierten Standort Trier, der einer der leistungsfähigsten und modernsten in ganz Europa ist, verfügt das Unternehmen über neun Niederlassungen in Deutschland, unter anderem in Köln, Berlin und Saarlouis. Wirtschaftsdezernent Jensen bezeichnete die Steil GmbH als „ein hervorragend über Trier hinaus aufgestelltes Unternehmen“.

Vor 45 Jahren übernahm Heinrich Gondert, Vater der jetzigen Geschäftsführer Johannes und Stefan Gondert, den 1924 von Theo Steil gegründeten Schrotthandel. Zwischenzeitlich wurde aus dem regionalen Industriebetrieb eine bundesweit agierende Unternehmensgruppe mit eigener Kreislauf- und Containerwirtschaft.