Sprungmarken
20.03.2012

Eindämmung der Prostitution schwierig

Außerhalb der Sperrzone können leichtbekleidete Frauen auf der Straße ihre Dienste anbieten. Das „Phänomen Straßenprostitution“ ist auch in Trier ein Thema. Montage: Presseamt
Außerhalb der Sperrzone können leichtbekleidete Frauen auf der Straße ihre Dienste anbieten. Das „Phänomen Straßenprostitution“ ist auch in Trier ein Thema. Montage: Presseamt
Die Straßenprostitution in Trier erregt weiter die Gemüter. Der Ortsbeirat Ruwer-Eitelsbach hatte das Verschwinden der „leichten Mädchen“ auf der Ruwerer Straße gefordert. Doch die Hoffnungen, wonach sich das Problem von alleine lösen würde, haben sich zerschlagen, wie Ordnungsdezernent Thomas Egger im Ausschuss seines Dezernats erklärte. Statt bisher zwei bieten mittlerweile vier bis fünf Damen ihre Dienste an.

Nach Eggers Darstellung ist die Ausweitung der aktuell geltenden Sperrzone keine Lösung. Vielmehr bestehe die Gefahr der Verlagerung in andere Stadtteile. Zudem sei es rechtlich unmöglich, ganz Trier zur Sperrzone zu erklären. Einhellig forderten alle Fraktionen die Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes, um das Problem zu lösen.

FWG-Sprecher Peter Spang plädierte dafür, die Thematik differenziert zu betrachten und keine voreiligen Entscheidungen zu treffen. Zudem entspreche die jetzige Sperrzone nicht mehr den Gegebenheiten der Stadt, da Trier seit den 70er Jahren beträchtlich gewachsen sei. Es sei „paradox, die untere Stadt zu sperren, aber die Höhenstadtteile außer acht zu lassen“. Auch Richard Leuckefeld (Bündnis 90/Grüne) forderte, sich dem Phänomen endlich zu stellen.
   
Felix Brand (FDP) sah vor allem im Prostitutionstourismus aus Frankreich und Luxemburg eine  Gefahr für steigende gewerbliche Wohnungsnutzung. Marc-Bernhard Gleißner (Die Linke), Christine Frosch (SPD) und Monika Thenot (CDU) sprachen sich in der Diskussion für ein Gesamtkonzept aus, welches auch die Sicherheit der Frauen berücksichtige, etwa durch die Einrichtung von Schutzzonen.
 
Ein Konzept, wie Straßenprostitution unattraktiv gemacht werden könne, gebe es bislang allerdings nicht, gab Egger zu bedenken. Nun soll gemeinsam mit dem Jugend-, Ordnungs- und Stadtplanungsamt eine Gesamtlösung erarbeitet werden. Zudem stehe man in Kontakt mit anderen Städten, um zu sehen, wie dort mit der Thematik umgegangen werde.

Ein weiterer Punkt der Tagesordnung im Wirtschafts-Dezernatsausschuss waren die Taxikonzessionen. Laut Christian Fuchs vom städtischen Stra-ßenverkehrsamt gibt es in Trier 58 Taxikonzessionen, die sich auf 32 Unternehmen verteilen. Darüber hinaus gibt es 58 Mietwagenkonzessionen. Unterschiedliche Auffassungen gab es im Hinblick auf die Frage, ob genügend Mietwagen, beispielsweise bei Großereignissen, zur Verfügung stehen. Es gebe weder von den Taxiunternehmen, noch von den Fahrgästen Beschwerden hierüber, so das Fazit von Dezernent Thomas Egger. Zudem machten die Unternehmen gerade an diesen Tagen ihren Schnitt. Nun soll eine Untersuchung Klärung verschaffen, ob die wirtschaftliche Situation mehr Konzessionen zulässt.