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16.12.2014

Ein vielgeliebter Wirtschaftsfaktor

Weihnachtsmarkt auf dem Trierer Hauptmarkt
Der Trierer Weihnachtsmarkt auf dem Hauptmarkt bietet ein unverwechselbares, charakteristisches Bild. Foto: Rolf Lorig
Nur noch wenige Tage und der vorweihnachtliche Budenzauber inmitten von Triers Innenstadt ist wieder einmal beendet. Zeit für eine Zwischenbilanz und einen kleinen Ausblick.

Keine Frage: Der Trierer Weihnachtsmarkt gehört zu den schönsten in Deutschland. Das Ambiente auf dem pittoresken Hauptmarkt mit der prägnanten Gangolfkirche sowie dem grandiosen Domfreihof mit der beeindruckenden Domkulisse ist einmalig. Zum guten Ruf tragen ein hochwertiges Angebot in geschmackvoll gestalteten Buden, nostalgische Kinderkarussells und ein vielfältiges Rahmenprogramm bei.

Die Ausrichterfirma Bruch aus Andernach, seit dem ersten Markt 1980 dabei, spricht von einem bislang guten Verlauf, auch wenn sich das Wetter in den letzten Tagen wenig besucherfreundlich zeigte. Als ständig präsente Akteure im Hintergrund verzeichnen die Lebensmittelkontrolleure „wie in den Vorjahren“ einen guten Hygienezustand. Auch die Berufsfeuerwehr, in besucherstarken Zeiten mit einer mit zwei Mann besetzten  Brandsicherheitswache „vor Ort“, hat an dem sorgsam erarbeiteten und verantwortungsbewusst umgesetzten Sicherheitskonzept nichts zu beanstanden.

Längst sind die Weihnachtsmärkte in einer an sich eher unattraktiven Jahreszeit zu einem wichtigen und dazu noch viel geliebten Wirtschaftsfaktor geworden. Triers Tourismuschef Hans-Albert Becker bezeichnet sie schwärmend als einen „Segen“. Er schätzt allein die auswärtige Besucherzahl, die zum Markt ins weihnachtliche Trier kommt, auf 400.000 bis 500.000. Tausende von Engländern und Franzosen, darunter ungezählte Schulklassen, reisen mit den insgesamt 2000 Bussen, die in der Adventszeit in Trier gezählt werden, in die Moselmetropole.

Dass die Hotels mit Beginn des Weihnachtsmarkts „extrem gut belegt“ sind, bestätigt IHK-Vizepräsidentin und Hotel-Chefin Andrea Weber (Deutscher Hof). Der Markt sei ein „Zugpferd“ für die ganze regionale Wirtschaft. Weber berichtet von einer isländischen Reisegruppe, die seit Jahren für eine ganze Woche nach Trier komme, um hier das Flair der Stadt zu genießen und Weihnachtseinkäufe zu erledigen.

Auch OB Klaus Jensen, der in diesem Jahr den Markt zum letzten Mal eröffnete, zollt dem „nicht mehr weg zu denkenden touristischen Highlight mit seiner Qualität hohe Anerkennung“. Für die Zukunft würde er sich aber auch wünschen, behutsam „in einem Teil auch mal die Angebote zu wechseln“. Dabei brauche der „charakteristische Wiedererkennungseffekt“ des Marktes nicht verloren zu gehen. Der Vertrag zur Ausrichtung des Weihnachtsmarktes mit der Firma Bruch läuft bis 2016 und verlängert sich automatisch, wenn er nicht gekündigt wird. Die Gespräche, die Beigeordneter Thomas Egger zwischenzeitlich mit dem langjährigen Vertragspartner geführt hat, bezeichnet der Wirtschaftsdezernent als „offen und durchaus erfolgreich“. Es geht um Finanzierungsfragen, die zukünftige strategische Ausrichtung und allgemein um mehr Transparenz. Ein einzuberufender Beirat soll diesen Prozess beratend begleiten. Man ist, so Egger, auf „einem guten Weg“, eine Kündigung und Neuausschreibung derzeit „nicht prioritär“.