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15.06.2010

"Ein Glücksfall für unsere Stadt"

40 Jahre alt: Die Universität Trier auf dem Tarforster Plateau.
40 Jahre alt: Die Universität Trier auf dem Tarforster Plateau.
Als die vielleicht wichtigste infrastrukturelle Weichenstellung in der Nachkriegszeit für Trier hat Oberbürgermeister Klaus Jensen die Neugründung der Universität vor 40 Jahren gewürdigt. In einer Feierstunde im Theater, der neben der rheinländ-pfälzischen Kultusministerin Doris Ahnen und Universitätspräsident Professor Peter Schwenkmezger zahlreiche Repräsentanten des öffentlichen Lebens beiwohnten, bezeichnete Jensen die Hochschule auf dem Tarforster Plateau als „einen Glücksfall für unsere Stadt“.

In seinem Grußwort ging das Stadtoberhaupt zunächst auf die „immense wirtschaftliche Bedeutung“ der vor 40 Jahren wiedergegründeten Alma Mater für die gesamte Region ein. Ohne die Universität wäre es nach dem Abzug der Franzosen vom Petrisberg wohl auch nicht zur Landesgartenschau 2004 mit der Konzeption und Umsetzung eines völlig neuen Stadtteils gekommen, mutmaßte Jensen.

Breiten Raum widmete der OB der atmosphärischen Veränderung, die die Stadt auf den unterschiedlichsten Ebenen der Universität verdanke. „Trier ist weltoffener, jünger, frischer und fröhlicher geworden“, sagte Jensen. Von den internationalen Beziehungen, die die Universität weltweit unterhalte, profitiere auch die Stadt, so bei der zukünftigen Partnerschaft mit der chinesischen Stadt Xiamen. Vor allem ausländische Studierende trügen zur Offenheit und zum Flair der Stadt bei. Jensen rief dazu auf, die kulturelle Bereicherung, die das Leben der Universität mit sich bringe, „mit Wohlwollen, Freude und mit offenem Herzen“ zu begleiten.

Jensen nahm auch Bezug auf Schattenseiten und schwere Stunden der zurückliegenden 40 Jahre. So hätten sich viele berechtigte Anliegen im Bildungssektor und Wünsche gegenüber der Stadt wegen der knappen Mittel nicht realisieren lassen. Die aktuelle Finanzmisere mache die Lage noch schwieriger. Zu den schweren Stunden gehörten die Ermordung der japanischen Studentin Mutsuko Ayano 1983 und das immer noch ungeklärte Schicksal der seit drei Jahren spurlos verschwundenen Trierer Studentin Tanja Gräff. Beide Ereignisse hätten die ganze Stadt erschüttert und machten unverändert betroffen.

Neues Büro- und Seminargebäude

Jensen übermittelte den Dank der Stadt an die Landesregierung für ihr fast sieben Millionen Euro teures Geburtstagsgeschenk für den Bau eines neuen Büro- und Seminargebäudes und dankte allen, die sich tagtäglich zum Wohl der Universität und damit der Stadt einbringen würden. Auch wenn 40 Jahre in der langen Geschichte Triers eine relativ kurze Zeit seien, gebe es wohl kaum eine Institution, „die in so einer überschaubaren Zeitspanne so viel positives für unsere Stadt bewirkt hat wie unsere Universität“.

Die Festveranstaltung mündete in ein Jubiläumskonzert, das der Chor und das Orchester der  Universität Trier (Collegium Musicum) unter Leitung von Alexander Mayer (Solistin Elizabeth Wiles) gestalteten.