Mit Stefan Danziger wurde ein Comedian für den ersten Marx-Kabarettabend gewonnen, der aus erster Hand Erfahrungen mit einem marxistisch geprägten Weltbild gemacht hat: Geboren in der DDR, wollten er und seine Familie in die BRD fliehen. Doch leider seien sie falsch abgebogen und so in der Sowjetunion gelandet. Nach der Wende kehrte er zurück in den Westen und landete im Berliner Stadtteil Wedding. Hier arbeitete er als Stadtführer im touristischen Bereich und entdeckte seine Gabe, Menschen stundenlang mit Geschichten zu unterhalten.
Am Donnerstag, 5. Mai, 20 Uhr, präsentiert er in der Tuchfabrik sein aktuelles Programm „Was machen Sie eigentlich tagsüber?" Darin beleuchtet er die deutsche Geschichte und die Geschichten dahinter, die kulturellen Widersprüche und Absurditäten des Alltags.
Zwar ist die diesjährige „Trierer Rede" in der Promotionsaula des Priesterseminars ausgebucht, live verfolgen kann man den Vortrag der Wirtschaftsjournalistin Ulrike Herrmann dennoch: So wird die Rede live im OK 54 übertragen. Herrmann spricht zu Karl Marx und dem Ende des Kapitalismus im Angesicht von Klimawandel, Umweltzerstörung und Ressourcenknappheit. Sie ist sich sicher: Der Kapitalismus wird an absolute Grenzen stoßen: Rohstoffe und Natur werden knapp, so Herrmann. Ihre zentrale Frage lautet: Was also ist die Zukunft?
Für die „Trierer Rede" 2022 konnten erstmals Bürgerinnen und Bürger Vorschläge für die Referentinnen und Referenten einbringen. Eine Fachjury, der neben Kulturdezernent Markus Nöhl auch die Vorjahresreferenten Professor Marina Münkler und Professor Lutz Raphael angehörten, wählte Ulrike Herrmann aus allen Einsendungen aus. Vorgeschlagen wurde sie von der Trierer Arbeitsgemeinschaft Frieden.