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11.07.2006

Eigenes Zuhause für die Musikschule

Umzug in die frühere Paulinschule für Jahresende geplant

Gut 40 Jahre nach ihrer Gründung erhält die Musikschule bald ein eigenes Heim. Sie soll noch in diesem Jahr in die frei werdende Grundschule Paulin umziehen. Einstimmig gab der Kulturausschuss des Rates vergangene Woche die im Haushalt eingeplanten Mittel von 255.000 Euro für Umzugs- und Umbauarbeiten frei. Damit können die Vorbereitungen für den Wechsel der 1965 von Karl Berg ins Leben gerufenen Musikschule in ein eigenes Domizil beginnen. Ein seit vielen Jahren gehegter Wunsch geht in Erfüllung.

Holkenbrink: drei Vorteile

Für Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink bietet die Übernahme der Paulin-Grundschule für die Musikschule gleich drei Vorteile. „Sie wird mit dem neuen Zuhause ihre eigene Heimat finden, die Aktivitäten lassen sich auf einen Ort konzentrieren und die Ausonius-Grundschule, die bislang Räume für die Musikschule zur Verfügung stellte, erfährt eine Entlastung“. Mit der Musikschule in einem eigenen Haus wird die seit 1971 städtische Institution, so Holkenbrink, noch besser ihrem kultur- und bildungspolitischen Auftrag gerecht. Mit dem Umbau soll nach den Herbstferien begonnen werden. Rudolf Hahn, Leiter des Bildungszentrums, in das die Musikschule integriert ist, rechnet mit einem Umzug zum Jahresende.

Bislang hatte die Musikschule nur sehr unzureichende eigene Räumlichkeiten in der Oerenstraße. Der überwiegende Teil des Unterrichts musste in den Räumen der Ausonius-Grundschule stattfinden, ein für beide Seiten unbefriedigender Zustand, der modernen musikpädagogischen Bedürfnissen nicht immer gerecht werden konnte. Immer wieder wurde in den zurückliegenden Jahren ein Wechsel in andere Räumlichkeiten, zuletzt in die der Deutschherrenschule, diskutiert. Wegen des Raumbedarfs der Berufsbildenden Schulen erschien es aber sinnvoller, das frei werdende Gebäude der Paulinschule zu nutzen. Hier können etliche Räume auch multifunktional für die zweite Abteilung des Bildungszentrums, die Volkshochschule, genutzt werden.

Doppelte Schülerzahl

Besonders groß ist die Freude bei Musikschulleiterin Pia Langer. Bessere Rahmenbedingungen im zukünftigen eigenen Haus eröffnen neue Möglichkeiten für die Umsetzung ihres musikpädagogischen Konzepts, das in vielen Bereichen neue Wege beschreitet. Gerade bei der musikalischen Früherziehung wurden mit großem Erfolg zusätzliche Angebote unterbreitet. Mit insgesamt 838 Teilnehmern konnte die Schülerzahl seit 2000 mehr als verdoppelt werden. Die Alterspalette reicht von Halb- bis zu über 70-Jährigen. Neben vielen neuen Möglichkeiten ist im neuen Domizil auch Platz genug, um den Regional-Wettbewerb von „Jugend musiziert“ zu veranstalten.