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03.12.2019

Eigene Geschäftsstelle gefordert

Treffen der seniorenbeiräte von Trier und Kaiserslautern
Die Vernetzung mit Senioren-Gremien aus anderen Städten ist dem Beirat ein wichtiges Anliegen. Im September 2018 waren Mitglieder des Seniorenbeirats aus Kaiserslautern zu Gast in Trier und wurden auch von Bürgermeisterin Elvira Garbes (vorn Mitte) begrüßt.

Erste Schwerpunkte in den Bereichen Pflegestrukturplanung, Teilhabe/Lebensgestaltung, Wohnen/Mobilität sowie Kultur/Weiterbildung/Freizeit prägten die Arbeit des Trierer Seniorenbeirats in den ersten knapp zwei Jahren. Das geht aus dem Bericht hervor, den die Vorsitzende Rosemarie Wessel im Sozialdezernatsausschuss vorstellte. Sie kündigte gleichzeitig an, aus persönlichen Gründen nicht mehr als Vorsitzende zu kandidieren.

Der seit Januar 2018 bestehende Beirat versteht sich als kommunalpolitische Interessenvertretung der älteren Menschen. Knapp ein Viertel der Triererinnen und Trierer ist 60 Jahre und älter. Ihr Anteil an der Bevölkerung wird mit dem Renteneintritt der „Babyboomer" deutlich steigen.

Der Beirat hat 29 Mitglieder, davon je ein Vertreter der 19 Stadtteile, je ein Delegierter der Stadtratsfraktionen sowie Repräsentanten des Behinderten- und des Migrationsbeirats sowie des Seniorenbüros. Die Amtszeit des Beirats ist jeweils an die aktuelle Wahlperiode des Stadtrats gekoppelt. Daher umfasste die Amtszeit des ersten, im Januar 2018 gestarteten Seniorenbeirats nur knapp zwei Jahre.

Wessel ging in ihrem Bericht auch auf Probleme in der Beiratsarbeit ein. So habe es in der ersten Phase von Seiten des Seniorenbüros ein „Konkurrenzdenken als Folge von nicht verstandenen Aufgabenbereichen" beider Einrichtungen gegeben. Mittlerweile habe sich das Verhältnis gebessert. Der Beirat schätze, so Wessel, insgesamt die Arbeit des Seniorenbüros sehr, die sich vor allem auf die individuelle Betreuung der Ratsuchenden konzentriere. Zudem gebe es, so Wessel, unter den verschiedenen Altersgruppen bei den Senioren unterschiedliche Probleme und Bedürfnisse und eine Überlastung der ehrenamtlichen Beiratsmitglieder, auch durch Ausfälle wegen Krankheiten oder durch die Pflege von Angehörigen.

Wessel formulierte mehrere Forderungen, darunter eine eigene Geschäftsstelle für den Beirat, sowie mit Blick auf den Stadtrat nicht nur ein Rede-, sondern auch ein Antragsrecht. Bei der Geschäftsstelle sei die Besetzung im Rahmen eines Mini-Jobs denkbar. Bürgermeisterin Elvira Garbes sagte eine Prüfung des Vorschlags zu. Der Beirat will sich in der neuen Wahlperiode außerdem verstärkt gegen Altersarmut engagieren.