Durch Deutschkurse auf Rekordniveau

Bei der Vorstellung des neuen VHS-Programms wies Bürgermeisterin Angelika Birk darauf hin, dass die Bedingungen für die Volkshochschulen in Rheinland-Pfalz nicht immer ganz einfach seien: „Zwar gibt ihnen das Weiterbildungsgesetz einen Rahmen und es kommen Zuschüsse aus Mainz. Auf der anderen Seite zählen die Volkshochschulen zu den freiwilligen kommunalen Leistungen. Und wenn gespart werden muss, stehen diese zuerst auf dem Prüfstand“, betonte sie. Für die Stadt stehe es aber außer Frage, dass die VHS im lokalen Bildungssystem unverzichtbar sei. „Deshalb sind Entscheidungen dazu im Stadtvorstand und im Stadtrat in der Regel einstimmig und immer wohlwollend. Diese Klarheit wünschen wir uns aber auch vom Land, indem so wichtige Einrichtungen bei Sparbemühungen möglichst außen vorgelassen werden“, so Birk.

Das neue Programm steht im Zeichen des 70-jährigen Jubiläums nach der Wiedergründung. Am 30. Januar 1947 wurde die VHS wiedereröffnet. Seit sieben Jahrzehnten bietet sie ununterbrochen ein umfassendes Bildungsprogramm an. Schon in den ersten Jahren gab es mehrere Fachbereiche. Philosophie, Religion, Leben, Politik, Heimat, Kultur, Geschichte, Literatur, Theater, Musik, Rechtskunde, Sprachen und auch Liebhaberei und Gesundheit waren Überschriften im Programmheft 1/1949. Ähnlich breit ist das Programm heute aufgestellt, allerdings hat die VHS noch nie so viele Unterrichtsstunden angeboten wie 2016. Grund sind die zahlreichen Deutschkurse. Leiter Rudolf Fries geht davon aus, dass dieses hohe Niveau auch 2017 besteht. „Zwar ging die Zuwanderung 2016 merklich zurück. Für uns ist aber die Anzahl der Asylanträge relevant. Diese hat sich gegenüber 2015 verdoppelt. Diese Personen strömen jetzt in unsere Sprachkurse.“ Das Angebot der anderen Fachbereiche soll unter diesem Zuwachs aber nicht leiden. Im Gegenteil: Auch dort gibt es einige Neuerungen unter den über 500 Kursen und Veranstaltungen. Einen Vorgeschmack auf das Karl-Marx-Jahr 2018 bietet der Vortrag „Deutsche in Manchester – Von Marx & Engels zu Schweinsteiger“ am 17. Mai.

Eine kleine Reihe beschäftigt sich ab 26. April mit Martin Luther und dem Reformationsjubiläum. Die Uni Mainz präsentiert ab 6. März eine Ausstellung zu deutschen Verstrickungen beim Massenmord an den Armeniern vor 100 Jahren. Insgesamt 17 Fremdsprachen stehen auf dem Programm, darunter wieder Chinesisch. Das Hauptangebot bilden aber nach wie vor Kurse in Französisch und Englisch.