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21.07.2009

Drei Millionen für Porta, Dom & Co.

Die Schäden in der Bausubstanz des Kreuzgangs sind massiver als zunächst angenommen.
Die Schäden in der Bausubstanz des Kreuzgangs sind massiver als zunächst angenommen.
Freude bei den Trierer Denkmalpflegern: Die Stadt erhält im Rahmen des nationalen Investitionsprogramms für Welterbestätten Zuschüsse in Millionenhöhe für ihre berühmten römischen und mittelalterlichen Baudenkmäler. Gefördert werden die Innenrenovierung der Liebfrauenkirche, die Aufwertung des Umfeldes an der Porta Nigra und an der Römerbrücke sowie die Sanierung des Domkreuzgangs. Für diese Projekte haben das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und die Landesregierung jeweils 1,37 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Hinzu kommt ein städtischer Eigenanteil von 305.000 Euro, so dass sich die Investitionssumme – verteilt auf die Jahre 2009 bis 2013 – auf insgesamt 3,05 Millionen Euro beläuft. „Ich freue mich natürlich sehr über diese bedeutende Förderung. Jetzt geht es darum, die Gelder möglichst rasch und zielgerichtet einzusetzen“, betonte Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani.

Größtes Einzelprojekt in Trier ist die Innenrenovierung der Liebfrauenkirche mit zwei Millionen Euro. Geplant ist die Konservierung beziehungsweise Restaurierung der Apostelbilder an den Säulen sowie der aus unterschiedlichen Stilepochen stammenden Seitenaltäre, Grabplatten, Holzplastiken und des Tympanons „Krönung Mariens“ am Nordportal. 246.000 Euro fließen in die Sanierung des Kreuzgangs am Dom. Dort sind viele kleinere Maßnahmen zum Erhalt der historischen Bausubstanz erforderlich.

Neben diesen wichtigen konservatorischen Maßnahmen geht es bei der Porta Nigra und der Römerbrücke um konzeptionelle Weichenstellungen. Für die Umfeldgestaltung der beiden Römerbauten soll jeweils ein städtebaulicher Wettbewerb ausgeschrieben werden. Ziel ist, den Porta Nigra-Platz einladender zu gestalten und klarer zu gliedern, die bewegte Baugeschichte des römischen Stadttors hervorzuheben und eine Verbindung zur Fußgängerzone in der Simeonstraße herzustellen. Dabei muss auch über eine Verlegung der Bushaltestelle nachgedacht werden.

Die enorme kulturhistorische Bedeutung der Römerbrücke soll künftig ebenfalls besser zur Geltung kommen Das älteste Trierer Bauwerk präsentiert sich nicht zuletzt wegen der starken Beanspruchung durch den Verkehr „unter Wert“. Im Rahmen des Wettbewerbs sollen unter anderem Lösungsvorschläge zur Verkehrssituation und ein neues Beleuchtungs- und Beschilderungskonzept erarbeitet werden.

„Die international auszuschreibenden Wettbewerbe sind eine wichtige Grundlage für das weitere Vorgehen. Wir werden dann für die Zukunft ein verbindliches Planungskonzept als städtebauliche Zielsetzung zur Verfügung haben“, erläutert Dr. Angelika Meyer, Leiterin des städtischen Amts für Denkmalpflege.

Bevor das Geld aus Berlin und Mainz fließt, muss die Stadt einen Zuwendungsantrag mit detaillierten Angaben zu den einzelnen Projekten einreichen. Er wird zur Zeit von den betroffenen Fachämtern des Baudezernats in Zusammenarbeit mit der Hohen Domkirche und der katholischen Kirchengemeinde Liebfrauen erarbeitet. Der Stadtrat hatte Ende März Maßnahmen mit einem Investitionsvolumen von 8,2 Millionen Euro für das Programm eingereicht. Nicht berücksichtigt wurden letztlich die Gestaltung des Platzes „Hinter dem Dom“, des Umfelds Amphitheater und der erste Ausbauabschnitt Porta Nigra.