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20.04.2010

Doppelter Turmbau

Blick aus dem fünften Stock des Brüderkrankenhauses auf die künftige Hubschrauberlandeplattform (l.). Daneben wächst der Aufzugsturm empor. Auf dem Dach des derzeit noch bepflanzten Gebäudetrakts (vorn) ist ein Erweiterungsbau geplant.
Blick aus dem fünften Stock des Brüderkrankenhauses auf die künftige Hubschrauberlandeplattform (l.). Daneben wächst der Aufzugsturm empor. Auf dem Dach des derzeit noch bepflanzten Gebäudetrakts (vorn) ist ein Erweiterungsbau geplant.
In den beiden größten Trierer Kliniken gehen zwei große Bauprojekte für die gesetzlich vorgeschriebene Erneuerung der Hubschrauberlandeplätze langsam auf die Zielgerade. Während im Brüderkrankenhaus eine 32 Meter hohe Metallkonstruktion mit separatem Aufzugs-turm entsteht, landen die Hubschrauber im Mutterhaus ab Sommer auf einem neuen Gebäudetrakt.

Der feierliche Spatenstich für die fast vier Millionen Euro teure Errichtung des Hubschrauberlandeturms mit separatem Aufzugsgebäude am Brüderkrankenhaus fand vergangenen November statt. Zu den Gästen gehörte unter anderem Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani.
Mittlerweile steht die aus mehreren riesigen Stahlelementen bestehende Hubschrauberlandeplattform schon im Hof der Klinik. Daneben laufen die Betonierungsarbeiten für den Aufzugturm auf Hochtouren. Beide Baukörper werden verbunden und ermöglichen einen direkten Transport der  Patienten in die Notfallaufnahme. Für diesen Neubau erhält das Brüderkrankenhaus einen Landeszuschuss von mehr als drei Millionen Euro. Die Bauarbeiten werden nach Aussagen des Hausoberen Markus Leineweber pünktlich im September abgeschlossen.

Sechs Tonnen Tragkraft

Neben bautechnischen Aspekten habe man bei der Planung der 32 Meter hohen Plattform besonderen Wert auf die architektonische Integration in das Gesamtgefüge gelegt. Sie hat einen Durchmesser von 28 Meter bei einer Tragkraft von sechs Tonnen. Um die Plattform von Reif, Schnee und Eis frei zu halten, wird Erdwärme genutzt. Das Brüderkrankenhaus ist seit Mai 2006 eines von fünf notfallmedizinischen Zentren in Rheinland-Pfalz.

Durch eine europäische Richtlinie gibt es neue Auflagen bei Landungen von Hubschraubern in Städten. In dicht bebauten Gebieten ist der An- und Abflug nicht mehr ebenerdig erlaubt. Daher musste auch das Mutterhaus eine neue Anlage bauen. Sie entsteht auf einem zehnstöckigen Erweiterungsbau, der Platz bietet für die Zentralküche, die Physikalische Therapie, eine Schmerz- und Tagesklinik, eine Notfallzentrale, zwei chirurgische Abteilungen, die Pädiatrie und Kinderchirurgie, einen Zentral-OP, die Bettenstation der Kinderheilkunde und Jugendmedizin sowie interdisziplinär belegte Krankenzimmer.

Im zweiten Abschnitt werden der Neubau dem Hauptgebäude angegliedert und im alten Trakt einzelne Betten- und Funktionsbereiche ausgebaut und modernisiert. Für dieses insgesamt rund 41 Millionen Euro teure Projekt erhält das Mutterhaus jetzt nach Angaben von Gesundheitsministerin Malu Dreyer einen weiteren Landeszuschuss von vier Millionen Euro. Das gesamte Vorhaben wird im Sommer abgeschlossen.