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01.05.2007

Dietze hinterlässt solides Fundament

Wachablösung: OB Klaus Jensen (links) verabschiedet Peter Dietze (rechts) und begrüßt Simone Kaes-Torchiani als neue Kollegin im Stadtvorstand.
Wachablösung: OB Klaus Jensen (links) verabschiedet Peter Dietze (rechts) und begrüßt Simone Kaes-Torchiani als neue Kollegin im Stadtvorstand.
Wechsel im Trierer Baudezernat: Nach 16 Jahren als hauptamtlicher Beigeordneter, in denen er für Stadtplanung, Bauen und Verkehr zuständig war, hat für Peter Dietze (SPD) zum 1. Mai der Ruhestand begonnen. In der ersten Stadtratssitzung unter seiner Leitung dankte Oberbürgermeister Klaus Jensen vergangene Woche dem  65jährigen für sein „herausragendes Wirken und großes Engagement für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Trier“. Dietzes wesentliche Kompetenz sei der Transfer von Wissenschaft in die Praxis und die Umsetzung des Visionären in das Machbare. Als Beispiele für Dietzes Erfolge nannte Jensen unter anderem den Petrisberg mit der Landesgartenschau, die Umgestaltung des Domfreihofs und des Kornmarkts, die Neubaugebiete auf der Tarforster Höhe, die Schaffung des Verkehrsverbunds und zuletzt die Erweiterung des Stadtmuseums Simeonstift.

„Wenn man durch Trier flaniert sieht man nicht nur auf Schritt und Tritt die Zeugnisse der römischen Herrschaft, sondern auch die Zeugnisse der Amtsperiode des Baudezernenten Dietze“, fasste Jensen augenzwinkernd zusammen, ehe er ihm die Urkunde über den Eintritt in den Ruhestand überreichte.

Bilanz nach 33 Jahren

Dietze war insgesamt 33 Jahre im Trierer Rathaus tätig, zunächst als Leiter des Amts für Stadtentwicklung und Statistik. Seit 1991 amtierte der gebürtige Hesse als hauptamtlicher Beigeordneter und Baudezernent. In einer kurzen Ansprache zog Dietze Bilanz: „Stadtplanung muss mit Konflikten leben, um gute Ergebnisse zu erzielen. Sie muss nicht unbedingt die Herzen erreichen – es ist schon viel gewonnen, wenn sie die Köpfe erreicht. Der Abschied fällt mir schwer, denn es hat mir viel Freude bereitet, für unsere schöne Stadt zu arbeiten.“ Die Ratsmitglieder und die Bürger auf den Besucherbänken spendeten stehenden Applaus.

Der Verabschiedung Dietzes folgte die Amtseinführung und Vereidigung seiner Nachfolgerin Simone Kaes-Torchiani (CDU). „Ich möchte das in mich gesetzte Vertrauen rechtfertigen und neues Vertrauen gewinnen“, sagte sie anschließend vor dem Stadtrat. Dank der bisherigen Arbeit des Stadtvorstands und insbesondere des Baudezernenten könne sie ihre Arbeit auf einer soliden Grundlage beginnen. Sie kündigte an, ihr Amt unabhängig auszuüben, doch sei Unabhängigkeit nicht mit Standpunktlosigkeit zu verwechseln. Es gehe vielmehr darum, sich konstruktiv an der Suche nach Kompromissen und Konsens zu beteiligen. Oberbürgermeister Jensen überreichte der neuen Kollegin im Stadtvorstand als Willkommensgruß einen Blumenstrauß in den Trierer Stadtfarben. Auch CDU-Fraktionsvorsitzender Bertrand Adams übergab der neuen Baudezernentin, die mit den Stimmen seiner Fraktion und denen der UBM am 20. März zur hauptamtlichen Beigeordneten gewählt worden war, ein Blumengebinde.

Bei einem Empfang der Stadt auf dem Petrisberg, dem mehrere hundert Gäste beiwohnten, ging OB Jensen am Freitag in einer launigen Rede auf seine langjährige Bekanntschaft mit Dietze ein. Er schilderte die emsige, solide und zielgerichtete Arbeit des scheidenden Baudezernenten als „programmatisch, sachorientiert und kompromissbereit“. Neben seinem fundamentalen Sachwissen habe auch Dietzes „trockener und zuweilen spitzbübischer Humor“ immer wieder dazu beigetragen, oftmals schwierige Situationen zu entkrampfen und Konzepte inhaltlich voranzubringen.