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23.11.2010

Die Region versorgt sich selbst

Während das Potenzial der Wasserkraft weitgehend ausgeschöpft ist, wird die Bedeutung von Wind- und Solarkraft in der Region weiter zunehmen.
Während das Potenzial der Wasserkraft weitgehend ausgeschöpft ist, wird die Bedeutung von Wind- und Solarkraft in der Region weiter zunehmen.
Fachleute halten es für realistisch, dass die Region Trier ihre Energieversorgung im Jahr 2050 völlig autonom gestaltet und in der Folgezeit sogar dazu übergehen kann, Energie zu exportieren. Voraussetzung dafür  ist ein „Zusammenspiel von Effizienzsteigerung, Verbrauchsreduzierung und Steigerung der regionalen Energieproduktion“. So formuliert es die Energieagentur Region Trier in ihrem Energieplan, der im Stadtrat auf einhellige Zustimmung stieß.

Aus der Bestandsaufnahme im Energieplan geht hervor, dass heute bereits 50,8 Prozent des in der Region verbrauchten Stroms vor Ort aus erneuerbaren Quellen, vor allem aus Windkraft, erzeugt wird. Dagegen liegt der Anteil der selbst erzeugten Heizenergie erst bei 6,1 Prozent. Ähnlich dürfte die Situation beim Kraftstoffverbrauch im Verkehr aussehen, auch wenn für diesen Bereich keine belastbaren Daten vorliegen. 2008 wurden in der Region 635 Millionen Euro für den Import von elektrischer Energie und Heizwärme aufgewendet. Dem stand ein Energieexport von 194 Millionen Euro gegenüber.

Zugleich zeigt der Energieplan Ziele und Strategien auf dem Weg zu einer energieautarken Region Trier auf. So sei das Potenzial bei der Nutzung von Wind- und Solarenergie noch längst nicht ausgeschöpft. Für die Heizwärme empfiehlt der Bericht den massiven Ausbau der oberflächennahen Geothermie. Hier können unter optimalen Bedingungen aus einer Kilowattstunde eingesetztem Strom vier Kilowattstunden Wärme „herausgeholt“ werden.

Gebäudesanierung forcieren

Ein entscheidender Baustein ist aber auch die Reduzierung des Verbrauchs durch Gebäudesanierung, moderne elektrische Geräte, effektive Beleuchtung und Förderung des Umweltverbunds im Verkehr. Bei der Umsetzung dieser Maßnahmen spielt die 2009 von den Kommunen gegründete Energieagetur eine wichtige Rolle, indem sie Projekte initiiert, Beratung anbietet und Weiterbildung organisiert.

Für ein Szenario bis 2050 hat die Agentur angenommen, dass der Stromverbrauch pro Jahr um ein Prozent und der Heizenergie- und Kraftstoffverbrauch um je zwei Prozent sinkt. Zugleich steigt die Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie bis 2030 jährlich um fünf und die regionale Wärmeerzeugung ab 2020 um vier Prozent. Unter diesen Voraussetzungen wäre die Energieautarkie 2050 Wirklichkeit: Energiebedarf und Energieerzeugung liegen bis zu diesem Zeitpunkt auf dem gleichen Niveau.