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01.05.2007

Die Hilfe kommt an

Nachdem sich in jüngster Zeit die Beschwerden über soziale Konflikte rund um die Kita „Maria Königin“ sowie die Grundschule Pallien gehäuft hatten, ist in der Magnerichstraße seit 1. Oktober 2006 eine Sozialarbeiterin mit einer halben Stelle tätig. Sonja Kranz, deren Stelle von der Caritas, aus dem Ortsbeiratsbudget sowie durch einen städtischen Zuschuss zunächst bis 30. September finanziert wird, stellte eine Zwischenbilanz ihrer Arbeit im Jugendhilfeausschuss vor.
In dem sozialen Brennpunkt gibt es häufiger als in anderen Vierteln überforderte Eltern, die ihre Kinder vernachlässigen oder aber zu streng erziehen bis hin zu offener Gewalt. Manche Erwachsenen haben Alkoholprobleme und sitzen im Sommer oft schon nachmittags angetrunken auf den Straßen oder dem Schulhof.
Einige Kinder und Jugendliche orientieren sich an diesen schlechten Beispielen oder leiden unter instabilen Familienverhältnissen. Oft reagieren sie auf diese Situationen mit Sachbeschädigungen, Aggressionen oder Provokationen. Manche sind auch kaum in der Lage, sich in eine Gruppe einzufügen oder haben Konzentrationsprobleme.
 
Anlaufstelle in der Magnerichstraße

Dreh- und Angelpunkt des neuen Sozialprojektes ist eine Wohnung in der Magnerichstraße 2 in direkter Nachbarschaft zur Grundschule. Der von den Jugendlichen dringend gewünschte eigene Raum ist aber derzeit nicht möglich. Für die sechs- bis elfjährigen Kinder haben nach Einschätzung von Kranz Projekte zum  sozialen Lernen in einer Gruppe herausragende Bedeutung. Die Schwerpunktsetzung bei dieser Altersgruppe sei allein schon für die Prävention sozialer Probleme sowie das frühzeitige Erkennen von Konflikten in den Familien sinnvoll.
 
Die Jugendlichen zwischen zwölf und 19 Jahren nehmen die offenen Angebote zweimal pro Woche in der Magnerichstraße 2 positiv an. Hier bestand ein Bedarf, weil zum Beispiel der offene Treff des Jugendwerks Don Bosco im Nachbarviertel Trier-West kaum akzeptiert wird.

Viele Hausbesuche zu Beginn

Ergänzend bietet die Sozialarbeiterin für Erwachsene eine niedrigschwellige Beratung an, bei der es um Unterstützung vor dem Gang zu einem Amt oder Hilfen bei erzieherischen oder psychischen Problemen geht. Zu Beginn spielte die aufsuchende Sozialarbeit mit Hausbesuchen eine große Rolle, weil viele davor zurückscheuten, die neue Einrichtung zu besuchen. Die Leiterin der Grundschule Pallien bewertet die Arbeit von Sonja Kranz positiv. Durch die Präsenz der Sozialarbeiterin gebe es weniger ungebetene Gäste auf dem Schulhof.  Zudem hätten die Verschmutzungen und Beschädigungen der Anlage nachgelassen.