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12.09.2006

Die gute Seele des Pfarrheims

Margarete Kollmann feierte 101. Geburtstag

OB Helmut Schröer hat bei seinem Besuch bei der Jubilarin Margarete Kollmann viele Glückwunschschreiben im Gepäck.
OB Helmut Schröer hat bei seinem Besuch bei der Jubilarin Margarete Kollmann viele Glückwunschschreiben im Gepäck.
„Das merk ich ja gar nicht“, wunderte sich Triers älteste Neubürgerin Margarete Kollmann über die Tatsache, dass der 9. September 2006 schon ihr 101. Geburtstag war. Gemerkt hatten sich stattdessen Oberbürgermeister Helmut Schröer und der Kürenzer Ortsvorsteher Karl Lübeck den Geburtstag der alten Dame. Beide überbrachten neben ihren persönlichen Glückwünschen auch die Gratulationen der Stadt Trier und des Ministerpräsidenten.

Erst seit einem Monat wohnt Margarete Kollmann in Trier. „Meine Mutter ist jetzt zurückgekehrt zu den Wurzeln ihrer Kindheit“, erzählt Pfarrer Klaus Kollmann, der nach seiner Pensionierung mit seiner Mutter in das Haus seiner Schwester in Kürenz gezogen ist. In Mehring an der Mosel geboren, machte Margarete nach der Schule eine Ausbildung zur Schneiderin und heiratete den Mehringer Schreinermeister Karl Kollmann. „In der Nachkriegszeit sorgten meine Eltern mit viel Fleiß für uns fünf Kinder. Schneider und Schreiner waren immer gefragt“, erzählt Sohn Klaus.

Nachdem ihr Mann schon früh an den Spätfolgen von schweren Verletzungen aus dem Ersten Weltkrieg gestorben war, führte sie 30 Jahre den Haushalt und das Pfarrheim ihres Sohnes Klaus zunächst in Lampertheim und seit 1980 in Alsfeld in Oberhessen. Hier betreute und bekochte sie bis vor wenigen Jahren ihren Sohn und die Gäste des Pfarrheims, darunter auch den Mainzer Bischof Karl Lehmann, der ihr zum 100. Geburtstag persönlich gratulierte. In seinem Glückwunschschreiben hieß es: „Ich durfte selbst mehrfach erleben, wie Sie die gute Seele des Pfarrhauses waren.“ Im Haus ihrer Tochter fühlt sich die Oma von zwölf Enkeln sehr wohl und wünscht sich zu ihrem Geburtstag nur eins: „Gesundheit, mehr brauche ich nicht!“