Magdalena Marzi stammt aus Ockfen. Als sie sechs Jahre alt war, zog ihre Familie erst nach Euren und dann nach Feyen. Wilhelm Marzi wurde hier rasch auf sie aufmerksam und verlor sie dann auch später in den Wirren des Krieges nicht aus den Augen. Der gelernte Zimmerer hätte gerne vor dem Krieg die Ingenieurschule besucht. Doch er musste mit 17 zum Arbeitsdienst und später an die Front. Im Laufe des Krieges kam er in englische Gefangenschaft. Mit Briefen an eine Tante, die in Feyen in der Nachbarschaft wohnte, hielt Wilhelm den Kontakt zu seiner Magdalena.
Seit 1954 im eigenen Haus
Nach Kriegsende mussten noch einige Jahre vergehen, bis sich das Paar wiedersehen konnte. Am „Weißen Sonntag“, es war der 4. April 1948, kam Wilhelm Marzi aus der Gefangenschaft wieder zurück. Noch im gleichen Jahr heiratete das Paar. Ihre erste Wohnung hatten sie im Feyener Weg, 1954 bezogen sie ihr Haus in der Bornewasserstraße, in dem sie noch heute leben. „Nach meiner Heimkehr versuchte ich erneut, an die Ingenieurschule zu kommen“, erinnert sich
Wilhelm Marzi. Doch wieder waren widrige Umstände dagegen: „Ich hätte jetzt drei Jahre warten müssen.“ Also beschritt er einen anderen Weg, legte in seinem Beruf die Meisterprüfung ab und arbeitete zunächst in der Privatwirtschaft. Da ihm der Umgang mit jungen Menschen immer Freude bereitet hatte, wechselte er 1978 zur Handwerkskammer, wo er bis zu seinem Berufsende im Jahr 1984 als Ausbildungsmeister arbeitete.
Im Namen der Familie gratulierten den Jubilaren zwei Enkel mit Partnern und drei Urenkel zu dem seltenen Jubiläum. Besonders freute sich das Ehepaar Marzi über das Kommen ihrer Enkelin Melanie. Sie war mit ihrem Mann Bill Gould und ihren Kindern Anna-Lena und Ryan aus Las Vegas angereist, wo Bill bei der Air Force stationiert ist. Die weite Reise hatte die ganze Familie gerne angetreten, da Oma und Opa das große Vorbild für sie und ihren Mann sei, erklärt Melanie: „Die beiden streiten sich nämlich nie!“