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04.05.2010

Deutliche Kritik an Schulbuchausleihe

Zum neuen Schuljahr führt das Land die Schulbuchausleihe in der Sekundarstufe I ein und wirbt dafür unter anderem mit einem Plakat.
Zum neuen Schuljahr führt das Land die Schulbuchausleihe in der Sekundarstufe I ein und wirbt dafür unter anderem mit einem Plakat.
Ab nächstem Schuljahr können Familien, deren Einkommen bestimmte Grenzen unterschreitet, in Rheinland-Pfalz Schulbücher unentgeltlich ausleihen. Das gilt für Kinder und Jugendliche der Sekundarstufe I, also die Klassen 5 bis 10 der Haupt- und Realschulen (einschließlich Plus-Variante), Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen. Das Büchergutscheinsystem entfällt. Familien von Schülern der Sekundarstufe I, für die die unentgeltliche Ausleihe wegen zu hohen Einkommens nicht in Frage kommt, können die entgeltliche Ausleihe nutzen. Diese Regelung gilt nur für öffentliche Schulen. Die Eltern müssen ihre Kinder bis Sonntag, 16. Mai, online anmelden.

Über den aktuellen Stand der Trierer Vorbereitungen informierte Christine Hild vom Schulverwaltungsamt den zuständigen Dezernatsausschuss II. Das Rathaus rechnet mit rund 4800 Teilnehmern. Die Beschaffungskosten von rund 1,4 Millionen Euro trägt das Land. Auf deutliche Kritik im Ausschuss stieß aber die Tatsache, dass sich das Land nicht an den Folgekosten beteiligt.

Nach den ersten Erfahrungen ist die neue Ausleihe mit einem erheblichen bürokratischen Zusatzaufwand verbunden. Das Verfahren wird als relativ kompliziert bewertet und binde viel Personal. Daher wurde gefordert, diese zusätzlichen Ausgaben genau zu ermitteln und beim Land eine Erstattung einzufordern.

Außerdem bemängelte Dr. Maria Duran Kremer, Vorsitzende des Triererer Beirats für Migration und Integration, dass das zentrale Internet-Portal bislang noch keine fremdsprachigen Angebote enthält. Nach ihrer Einschätzung wissen trotz der Versendung eines Elternbriefs viele ausländische Mitbürger noch nichts von der geänderten Regelung. Nicht nur vor diesem Hintergrund wurde eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit gefordert. In Trier soll in den nächsten Wochen unter anderem in den Jugendclubs auf die Ausleihe hingewiesen werden. Da nicht alle Eltern über einen Internetanschluß verfügen, um ihr Kind anzumelden, wurden zusätzlich Servicepoints als Anlaufstellen in den Schulsekretariaten sowie im städtischen Schulverwaltungsamt, Simeonstraße 55, eingerichtet.
 
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