Der Prunkhelm von Berkasovo

Mit dem Untergang des Römischen Reiches ist auch die Rolle des Militärs verbunden. Passend dazu ist im Ausstellungsteil des Rheinischen Landesmuseums ein besonderes Exponat zu sehen: Der Paradehelm von Berkasovo steht in der Ausstellung exemplarisch für viele Veränderungen in der Spätantike. Als Prachthelm steht er für die besondere Bedeutung, die das Militär in dieser Zeit hatte, aber auch für dessen Machtdemonstration. Denn im dritten Jahrhundert nahmen Bedrohungen für das Römische Reich und seine Kaiser sowohl von innen als auch von außen zu. Damit wuchs auch die Bedeutung des Militärs.

Durch die erforderliche größere Mobilität der Einheiten wurden zudem Reformen erforderlich. Dazu zählten unter anderem Veränderungen an der Ausrüstung, die möglichst kostengünstig und schnell realisiert werden mussten und sich auch an den neuen Einsatzanforderungen orientierten.

Am Paradehelm von Berkasovo bei Šid in Serbien (Foto unten: Museum der Vojvodina) wird diese Veränderung anschaulich gezeigt: Er besteht in der Kalotte nicht mehr aus einem einzigen Stück Eisenblech, sondern wurde aus mehreren Segmentteilen zusammengenietet. Helme dieser Art waren typisch für die Spätantike, da die mehrteilige Zusammensetzung die Herstellung vereinfachte. Trotzdem ist der vergoldete Paradehelm ein besonders kostbares Stück, bei dem es nicht auf diese Art der Effektivität ankam. Sein Überzug ist aus vergoldetem Silberblech gefertigt und mit Edelsteinimitationen aus Glaspaste besetzt. Er wurde sicherlich von einem hohen militärischen Amtsträger bei besonderen Anlässen getragen.