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09.11.2010

"Der Gehweg gehört uns"

Das Modell der Nachwuchs-Verkehrsplaner  fasst eine typische Gefahrensituation für Radfahrer (Bildmitte) zusammen. Kerstin Schorer-Hach und Charlotte Kleinwächter (v. r.) unterstützen die Verkehrsumfrage.
Das Modell der Nachwuchs-Verkehrsplaner fasst eine typische Gefahrensituation für Radfahrer (Bildmitte) zusammen. Kerstin Schorer-Hach und Charlotte Kleinwächter (v. r.) unterstützen die Verkehrsumfrage.
„Jedes Mal, wenn ich zu meiner Freundin an den Kiewelsberg mit dem Fahrrad fahre, wird es echt gefährlich, weil die Autofahrer kaum Rücksicht nehmen.“ Diese alltägliche Erfahrung von Sophie Czubkowski ist typisch für viele Kinder. Vor diesem Hintergrund entstand eine Verkehrsumfrage, die sechs junge Trierer in Kooperation mit der mobilen Spielaktion und der LA 21  starteten. Einige Resultate sollen in das Mobilitätskonzept einfließen.

Zu Beginn der jüngsten Jugendhilfeausschusssitzung hatten vier Kinder aus dem Organisationsteam ihren großen Auftritt, als sie mit einer selbstgebastelten Straßencollage für die Umfrage warben. Bürgermeisterin Angelika Birk zeigte sich sehr angetan von der Initiative und Kreativität der Kinder. Sie appellierte an die Ausschussmitglieder, in der Familie sowie bei Freunden und Bekannten für die Aktion zu werben.
Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani hatte bereits die Unterstützung der verschiedenen Ämter ihres Dezernats signalisiert, die für den Straßenverkehr zuständig sind. Die Idee für die Aktion unter dem Motto „Mit Kinderaugen“ entstand bei der Abschlussveranstaltung 2009 des Zukunftsdiploms der Lokalen Agenda 21. Dabei stellte sich heraus, dass verschmutzte Spielplätze und die alltäglichen Erlebnisse als Radfahrer und Fußgänger den Kinder am meisten „auf den Nägeln brennen“. Wegen der vielfältigen Gefahren fiel schließlich die Wahl auf den Verkehr.

Platz für Verbesserungsvorschläge

Bei der Vorstellung der Umfrage, an der sich Trierer aller Altersklassen beteiligen können, nannte Teammitglied Florian Mock ein weiteres Beispiel: In der Feldstraße parken oft Autos die Fußgängerwege zu, so dass Kinder auf die Fahrbahn ausweichen müssen, obwohl sie dafür noch zu klein sind. „Ich bin auf dieser schmalen Straße oft gegen den Bordstein geschrammt und hatte Mühe, mein Fahrrad unter Kontrolle zu halten“, berichtete er. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund lautet eine zentrale Forderung der Kinder „Der Gehweg gehört uns!“ Aus den Ergebnissen der Befragung soll ein Gefahrenkataster aus Kindersicht entstehen. Die Teilnehmer können Stellen beschreiben, an denen es oft brenzlig wird und Verbesserungen vorschlagen.  Manchmal reicht nach Angaben von Schorer-Hach schon eine neue Markierung, um die Gefahren zu entschärfen. Die Kinder verbinden ihre Umfrage mit dem Appell an alle, den kleinsten und schwächsten Verkehrsteilnehmern mit Respekt und Rücksicht zu begegnen. Schorer-Hach und LA 21-Geschäftsführerin Charlotte Kleinwächter dankten mehreren Partnern für ihre Unterstützung der Umfrage, darunter Stadtwerke und A.R.T.
  • Die Fragebögen sind erhältlich auf den Websites des triki-Büros und der Lokalen Agenda 21, bei der Abschlussrunde des Zukunftsdiploms (Sonntag, 14. November, 15 Uhr, Promotionsaula) sowie in Schulen. Die Bögen müssen bis 10. Dezember in den Büros von triki und LA 21 abgegeben werden.